Sankt Martin
Katholische Pfarrkirche
Hermeskeil, Stadt Hermeskeil Martinusstraße 5
Beschreibung
1867-70 von Adolph Danner, Trier. Stattliche Halle mit schlankem Westturm.
>Bistum Trier
Martin von Tours
(† 08.11.397)
Hermeskeil Sankt Martin
Stadt Hermeskeil
Hermeskeil, junge Stadt zwischen Mosel und Saar, ist Mittelzentrum im Sinne des Landesplanungsgesetzes und mit allen zentralörtlichen Einrichtungen ausgestattet; das sind Schulen aller Art und Bildungswerke, Sport- und Freizeiteinrichtungen, vielseitige Einkaufsmöglichkeiten sowie Einrichtungen der Gesundheitsdienste und des Katastrophenschutzes. Darüber hinaus ist die Stadt Garnisonsstandort, Mittelpunkt des Erholungsgebietes Hochwald im Naturpark Saar-Hunsrück, Verkehrsknotenpunkt und interessanter Industriestandort. Von den 6763 n der Stadt (Stand 01.06.1997) haben 381 eine ausländische Staatsbürgerschaft; 57% der Erwerbstätigen sind im Handel und Dienstleistungsbereich, 38% im Bereich der Industrie und 5% im Bereich der Land- und Forstwirtschaft tätig.
Pfarrei Sankt Martinus
Zur Pfarrei Sankt Martinus gehört das gesamte Stadtgebiet mit den Stadtteilen Abtei und Höfchen. Von den 6763 Einwohnern der Stadt gehören 84,1% der katholischen Kirche an. In der Altersstruktur der praktizierenden Katholiken sind überwiegen Kinder und ältere Jahrgänge vertreten. Pfarrpatrone der Kirchengemeinde sind die Heiligen Martinus und seit Ende des 17. Jahrhundert. Donatus.
In der Taxa generalis ist Hermeskeil um 1330 erstmals als steuerpflichtige Kirche aufgeführt; dies dürfte gleichzeitig auch der älteste urkundliche Nachweis für einen Pfarrer der Kirchengemeinde sein. Der Ort Hermeskeil wird erstmalig im Testament des Diakons Grimo aus dem Jahre 634 urkundlich erwähnt. Durch das ganze Mittelalter hindurch bis zur Besetzung des Kurstaates Trier durch französische Revolutionstruppen im Jahre 1794 war die Abtei Tholey Patronats- und Zehntherr der Hermeskeiler Kirchengemeinde; diese gehörte außerdem (etwa seit 915) zum Archidiakonat Tholey und zum Landkapitel Wadrill. Landesherren waren in dieser Zeit die Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier. Im Jahre 1805 wurde Hermeskeil Kantonspfarrei und bei der Neugliederung der Diözese im Jahre 1827 Dekanat.
Die Pfarrkirche
Die heutige Pfarrkirche Sankt Martinus ist die dritte der urkundlich nachweisbaren Martinuskirchen in Hermeskeil; sie wurde in den Jahren 1868-70 nach den Plänen des Trierer Architekten Adolph Danner im Rundbogenstil erbaut. Im zweiten Weltkrieg ist das Gotteshaus durch Bomben beschädigt, in den Nachkriegsjahren restauriert und mehrfach umgestaltet worden. Das Kircheninnere besticht durch seine geometrische Klarheit, seine Lichtfülle und die ornamentale Malerei in lebendiger Farbigkeit. Gute polychromierte Plastiken, wie die Pietà, die Figuren von Martinus, Donatus und Christkönig im Chorraum, sowie der barocke Marienaltar sind beachtenswert. Seit 1994 besitzt die Kirche eine neue Oberlinger-Orgel mit 34 Registern.
Die Filialkirchen
Nach den Plänen des Architekten Peter Böhr, Trier, wurde in den Jahren 1959-60 im Stadtteil Abtei eine Kirche in moderner Architektur erbaut, bei der betont heimische Materialien, so bei der Altarrückwand und der Decke, verwendet wurden. Sehenswert ist u.a. die nach Motiven der Lauretanischen Litanei von Kunstmaler W. Bettendorf in Betonglas gestaltete Fensterfront.
Eine unscheinbare Kapelle ist die demJosef geweihte, im Jahre 1923 gebaute Filialkirche im Stadtteil Höfchen. Das Gotteshaus besitzt einen Tabernakelaltar aus Holz im Rokokostil, der aus einem aufgelösten Trierer Kloster des 18. Jahrhunderts stammt.
Die Franziskaner
Seit dem 01. Mai 1922 haben die Franziskaner eine Niederlassung in Hermeskeil; sie sind in der Seelsorge, vor allem als Aushilfen und in Pfarrvertretungen tätig. Im Jahre 1931 konnten die Ordensleute (OFM) einen von dem Architekten Prof. Clemens Holzmeister, Wien, konzipierten Klosterneubau beziehen; die sehenswerten Fenster der Franziskanerkirche entwarf Prof. Heinrich Dieckmann. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche völlig zerstört; am 08. Dezember 1951 konnte die neuerstandene Klosterkirche wieder ihrer gottesdienstlichen Bestimmung übergeben werden. Schwestern der Waldbreitbacher Franziskanerinnen sind seit 1869 in Hermeskeil in der Krankenpflege sowie im Kindergarten-Dienst tätig. Im Jahre 1879 wurde das erste ordenseigene Krankenhaus eingerichtet; in den Jahren 1904, 1926 und 1964-71 folgten großzügige Erweiterungen und Neubauten. Ein nach der Ordensgründerin Rosa Flesch benannter Kindergarten der Stadt befindet sich in der Betriebsträgerschaft der Kirchengemeinde.
Das Altenzentrum Sankt Klara wird ebenfalls in der Betriebsträgerschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen geführt.
Das Haus
Als Pfarrzentrum der katholische Kirchengemeinde, als Haus der Erwachsenenbildung sowie als Begegnungsstätte für jung und alt und jedermann, für Jugendgruppen, Clubs und Vereine ist das Johanneshaus eine bedeutsame Einrichtung für das Gemeindeleben. Das in den Jahren 1966-67 gebaute Haus mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, kann allen Anforderungen seitens der Bevölkerung entsprechen. Diese Möglichkeiten nutzen nicht nur die kirchlichen Vereine wie Kirchen- und Kinderchor, Katholische Frauengemeinschaft, Kolpingfamilie, Pfadfinder- und Messdienergruppen, sondern auch mehrere nichtkirchliche Gruppen und Vereine. Die Gruppen bestimmen weitgehend das Leben der Pfarrgemeinde.
Katholisches Bildungswerk Johanneshaus
Das Bildungswerk besteht seit 1967. Mit der Wahl des Namens Johanneshaus nach Papst Johannes XXIII. wurde ein Zeichen gesetzt für das geistige Leben, das sich hier entfalten soll. Das Haus mit seinen vielseitigen Angeboten gibt viele Möglichkeiten der Fortbildung, der Orientierung, der Information, der Kontaktaufnahme, der Besinnung, des Gesprächs und der sinnvollen Freizeitgestaltung. Die Bereiche erstrecken sich über Theologie/Kirche, Ökumene, Politik/Gesellschaft, Bildungsreisen, Erziehung, Senioren-Treffs, Begleitung der Ehrenamtlichen im Altenzentrum und im Krankenhaus, Gestaltung/Kunst, Heimatkunde, Gesundheitsvorsorge, Literatur, Brauchtum und kreatives Tun.
Kapellen und Wegkreuze
In und rund um Hermeskeil stehen Kapellen, Wegkreuze und Standbilder und zeugen von dem christlichen Geist der Vorfahren: Die Mühlenkapelle im Lösterbachtal und die Marienkapelle auf dem Erzberg, das Martinus-Standbild am alten Kirch- und Begräbnisplatz in der Koblenzer Straße und die Stalingrad-Madonna in der Martinusstraße, das Friedenskreuz in der Saarstraße und die Wegkreuze am Alten Markt, auf dem Erzberg, in der Züscher Straße und an der Steiner Brück.
Brauchtum/Vereine
Altes Brauchtum in abwechslungsreicher Vielfalt ist in der Hermeskeiler Pfarrgemeinde eng mit dem Kirchenjahr verbunden; hier sind u.a. zu nennen: die Sternsinger-Aktion am Dreikönigstag, die Fastnachtsveranstaltung der Frauengemeinschaft und der Kolpingfamilie, die Donatuskirmes, der Nikolaus- und Martinstag, das Advents- und Weihnachtsbrauchtum.
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Danner, Adolph
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1867-1870
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.949116
lat: 49.655827
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.dioezese-trier.de/
Datenquellen
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland, 1984. Deutscher Kunstverlag / Bistum Trier
Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2000
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2000
Stand
Letzte Bearbeitung: 03.03.2010
Interne ID: 1028
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1028
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