Kurfürstliches Palais

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Willy-Brandt-Platz

Beschreibung
Ehemaliges Kurfürstl. Schloss. (aus der Renaissance-Zeit mit Rokoko-Flügel auf der Südseite).1756 beauftragt Johann Philipp von Walderdorff den Neumann-Schüler Seiz mit der Planung. Bildhauerische Gestaltung durch Ferdinand Tietz.

Dienstsitz der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD).

> Unter dem Kurfürsten Lothar von Metternich wurde die Ost- und Südwand der Basilika niedergelegt, die anderen Wände wurden Teil einer Schlossanlage.
Zwischen 1615 und 1676 entstand um einen Innenhof ein Schloss der Spätrenaissance. Nördlich baute man Wirtschaftsgebäude. Als man 1844 die Basilika zu einer evangelischen Kirche wiederaufbaute, wurde der Westflügel und ein Teil des Südflügels wieder abgerissen, um eine Eingangswand zu schaffen. Daher stammt die heute noch deutlich zu erkennende Asymmetrie. Der Kurfürst beabsichtigte, die Frontseite aufwendig zu gestalten, was durch den Architekten Johannes Seiz umgesetzt wurde.
Mit Ausnahme des Treppenhauses ist im Inneren nichts mehr aus der Bauzeit erhalten. Um 1800 hat man auch dort eine Decke eingezogen, auf die 1976 ein Puttenhimmel gemalt wurde. Das Treppenhaus ist nur bei gelegentlichen Veranstaltungen freigegeben.

>> Die selbstbewussten Trierer Bischöfe hatten schon um 1200 beschlossen, künftig in der ehemaligen kaiserlichen Palastaula zu residieren. Dieser römische Prachtbau entsprach ganz ihrem Streben nach geistlicher und weltlicher Macht. Erst 1615 begann Kurfürst Lothar von Metternich mit dem Bau eines Renaissanceschlosses. Hierfür musste die Ostwand der ehrwürdigen Palastaula weichen, der Rest wurde zum Bestandteil des neuen Schlosses, das bei den nächsten Kurfürsten anscheinend wenig Anklang fand, denn sie residierten bei Koblenz. Erst Kurfürst Philipp von Walderdorff zog es wieder nach Trier, wo er um 1760 einen rosaroten Rokokobau als Gartenfront des Schlosses neu errichten ließ. Die Zweckentfremdung ließ nicht lange auf sich warten. Von 1803 bis 1930 wurde es abwechselnd von Franzosen und Preußen als Kaserne benutzt.
entnommen aus Johannes Krams Trier für Anfänger und Fortgeschrittene, überarbeitet für Internet von Hans Blofeld)

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Seiz, Johannes [1717-1779] Hofbaumeister.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Feudale Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1615
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.643567
lat: 49.753109
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.add.rlp.de/

Datenquellen
Kremb/Lautzas: Landesgeschichtlicher Exkursionsführer Rheinland-Pfalz, Bd.2, 1991; Verlag Arbogast, 6756 Otterbach

Bildquellen
Bild 1: Internet
Bild 2: © Margraff: Kirchen, Burgen, Bauernhäuser. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, 1986
Bild 3: © Siegfried Haack, Wittlich, 2010. http://www.siegfried-haack.de/
Bild 4: © Inge Duhr, Trier, 2020.
Bild 5: Internet

Stand
Letzte Bearbeitung: 06.07.2020
Interne ID: 103
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=103
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