Mahnmal Gedenkstätte SS-Sonderlager

Gedenkstätte Hinzert, Gemeinde Hinzert-Pölert

Beschreibung
Gedenkstätte SS-Sonderlager / KZ Hinzert.
Mahnstätte gegen NS-Diktatur, ein Mahnmal für Frieden und Freiheit.

Am 11. Oktober 1986 wurde auf dem Gelände des ehemaligen SS-Sonderlagers / KZ Hinzert ein Mahnmal des luxemburgischen Künstlers Lucien Wercollier, der selbst Häftling in Hinzert war, enthüllt. Das Monument stellt die abstrahierten Gestalten dreier gebeugt stehender Häftlinge dar. Die Figuren neigen sich zum Mittelpunkt und bilden eine schützende Wölbung über ein Feuerschale. Das durch seine Geschlossenheit und Klarheit der Form beeindruckende Denkmal lädt ein zu innerer Sammlung, zur Erinnerung und Besinnung.

Auf dem runden Granitsockel befinden sich in deutscher (und lateinischer) Fassung die Inschrift:

DURCHDRINGEN VON MENSCHLICHKEIT . FRIEDEN UND GERECHTIGKEIT

Die Gräber der Geschundenen, Gepeinigten und Ermordeten müssen auch nach dem Verschwinden des Sonderlagers für immer eine Mahnung bleiben, damit das Opfer der hier begrabenen nicht umsonst war. Dieser Satz auf der Gedenktafel des ehemaligen SS-Sonderlagers Hinzert bei Trier und späteren Konzentrationslagers bekundet die zentrale Aufgabe, die mit der dortigen Gedenkstätte bewirkt werden soll. Die schlimmen Ereignisse geschahen in den Jahren zwischen 1942 und 1944, als sich die Schikanen zur Vernichtung durch Arbeit zuspitzten und die Häftlinge durch brutale Arbeitseinsätze zu Tode gequält wurden. Die Sühnekapelle von 1948, das Mahnmal des ehemaligen Häftlings Lucien Wercollier von 1986und der Ehrenfriedhof für die Opfer des Nationalsozialismus stehen im Mittelpunkt der Gedenkstätte. Ursprünglich als Arbeitslager geplant, wurden bereits 1939 die ersten Häftlinge eingeliefert. Ab Juli 1940 unterstand es der Inspektion der Konzentrationslager, ab 1942 dem Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS. Hauptopfer waren zumeist luxemburgische Widerstandskämpfer und russische Kriegsgefangene.
Es sind bis zu 13500 Häftlinge und 313 Todesopfer nachweisbar.
Kurz vor Kriegsende wurde das Lager dem KZ Buchenwald unterstellt, am 3. März 1945 geräumt und die letzten Häftlinge in einem Todesmarsch über den Rhein getrieben, wo diese in Hessen von US-Truppen befreit wurden. Eine Informationsschrift und Tafeln vor Ort erklären die Zusammenhänge und führen zu weiteren Gedenkstätten in Rheinland-Pfalz. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Wercollier, Lucien
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Marken und Male / Denkmale
Zeit:
1986
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.893112
lat: 49.699089
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: In den Ellern unter der Puhlwies

Internet
http://www.gedenkstaette-hinzert-rlp.de/

Datenquellen
[1] Gedenkstätte SS-Sonderlager KZ Hinzert. Landeszentrale politische Bildung RLP. [https://www.gedenkstaette-hinzert-rlp.de/]

Bildquellen
Bild 1: © Norbert Schnitzler, Aachen, 2006. http://www.norbert-schnitzler.de/
Bild 2: © Norbert Schnitzler, Aachen, 2006. http://www.norbert-schnitzler.de/
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2020.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2020.

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.02.2022
Interne ID: 1032
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1032
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