Sankt Paulin - Dritte Kirche
Katholische Pfarrkirche
Trier-Nord, Stadt Trier Thebäerstraße 52/54
Beschreibung
1734 legte Kurfürst und Erzbischof Franz Georg von Schönborn auf den Mittelschiff-Fundamenten der romanischen Kirche den Grundstein zum Neubau der Kirche, den er aus eigenen Mitteln finanzierte. Der neue Bau war eine einschiffige Barockkirche, deren architektonische Leistung Christian Kretzschmar zugeschrieben wird. Vor allem wird mit dem Kirchenbau jedoch der Name Johann Balthasar Neumanns verbunden, der die reichhaltige Innenausstattung des hellen Kirchenraums entwarf. Christoph Thomas Scheffler (1743) zeichnete für die Deckenfresken verantwortlich, auf denen die Geschichte des heiligen Paulinus und das Martyrium der Thebäischen Legion dargestellt sind. An den Wänden und der Decke sind außerdem weiße Stuckaturen ausgeführt. Der Hochaltar (nach Entwürfen Balthasar Neumanns), das Chorgestühl und weitere Ausstattungsstücke der Kirche wurden in der Werkstatt des Bildhauers Ferdinand Tietz hergestellt. 1756 wurde die Arbeit an der Orgel durch den Trierer Orgelbauer Romanus Benedikt Nollet vollendet. Der Orgelprospekt geht ebenfalls auf Pläne Neumanns zurück und wurde in der Werkstatt des Hofbaumeisters im Kurfürstentum Trier, Johannes Seiz, gebaut.[1] 1757 wurde die barocke Kirche geweiht.
1794 wurde Trier von französischen Revolutionstruppen besetzt. Als Napoleon in die Stadt kam, soll er von der Schönheit der Kirche sehr angetan gewesen sein. 1802 wurden der Stift Sankt Paulin – gemeinsam mit den meisten Trierer Stiften, Klöstern und Abteien – von der französischen Besatzung aufgelöst und sein Vermögen enteignet. 1804 wurde ein Teil des Vermögens zurückgegeben und Sankt Paulin zur Pfarrkirche erklärt.[1]
Im 20. Jahrhundert wurde Sankt Paulin 1930/31 (Innenraum) und 1979–82 (Äußeres) renoviert. Auch die Orgel wurde mehrfach instandgesetzt: 1934 wurden an der Orgel eingehende Umbauten durch die Orgelmanufaktur Klais vorgenommen (unter anderem weitgehende Elektrifizierung), 1991 wurde sie von Klais restauriert.
Am 23. Mai 1958 wurde Sankt Paulin vom damaligen Papst Pius XII. der Ehrentitel "Basilika" verliehen (sog. Basilica minor oder Päpstliche Basilika, vom Baustil unabhängige Auszeichnung für bedeutende katholische Kirchen). Sie war damit nach der Benediktinerabtei Sankt Matthias und der Liebfrauenkirche die dritte Kirche der Stadt Trier und deutschlandweit die 32. Kirche, die diesen Titel erhielt.
Heute wird die Kirche weiterhin als Pfarrkirche genutzt. Jährlich finden Anfang Oktober die "Märtyrertage" statt, an denen der Trierer Märtyrer und der Angehörigen der Thebäischen Legion gedacht wird. Zu diesem Anlass wird unter anderem die Gruft zugänglich gemacht, in denen die sterblichen Überreste der römischen Soldaten liegen sollen. An anderen Tagen des Jahres ist die Gruft durch ein metallenes Ziergitter zumindest teilweise einzusehen.
In der Kirche werden außerdem Konzerte – vor allem Orgelkonzerte – abgehalten. Die Kirche kann während der Öffnungszeiten besichtigt werden.
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Neumann, Balthasar und Kretzschmar, Christian
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1734-51
Epoche:
Barock / Rokoko
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.652379
lat: 49.762383
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
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Datenquellen
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel St. Paulin. In: Wikipedia [http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite], Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. November 2007, 15:34 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St._Paulin&oldid=38745486
Bildquellen
Bild 1: © Sebastian Schritt, Trier, 2010. http://www.flickr.com/photos/trier51/
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2000
Bild 3: © Sebastian Schritt, Trier, 2010. http://www.flickr.com/photos/trier51/
Bild 4: © Sebastian Schritt, Trier, 2010. http://www.flickr.com/photos/trier51/
Bild 5: © Sebastian Schritt, Trier, 2010. http://www.flickr.com/photos/trier51/
Bild 6: © Sebastian Schritt, Trier, 2010. http://www.flickr.com/photos/trier51/
Stand
Letzte Bearbeitung: 16.03.2010
Interne ID: 104
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