Dräwer Madonna in der Pfarrkirche

Irsch, Gemeinde Irsch Kirchgasse 1

Beschreibung
Pfarrer Boden bemerkte schon 1936 den besonderen Wert dieser Madonna, denn in seiner Chronik schreibt er:

Um die Unterhaltung des Kapellchens sind die Anwohner besorgt. Darin befindet sich eine spätgotische Halbfigur der Muttergottes mit dem Kinde, Eichenholz, 36 cm hoch, gute Arbeit, als Kronleuchterfigur anzusehen. Die Untersicht mit dem abschließenden, reliefierten Wappen des Trierer Erzbischofs Johann III von Metzenhausen (1531-1540). Der Kopf Mariens anmutigjugendlich, das lang gelockte Haar auch im Rücken heruntergeführt. Mit gutem Abschluß liegt das unbekleidete, große Kind horizontal, an Schulter und Bein zart gefaßt. Im Jahre 1936 ließen die Anwohner gelegentlich der Neumalung der Pfarrkirche durch den Kirchenmaler Held, Düsseldorf das bis dahin unbekannte und nicht beachtete Bild neu malen und wurde das Bild dann auch in die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band Kreis Saarburg aufgenommen und dort wie oben beschrieben. Woher das Bild stammt ist nicht festzustellen.
[…]
Als äußeres Zeichen erhielt der Pfarrer vom Bischof für das Amt der Wallfahrtsverwaltung die Dräwer Madonna. Als Lichtmeß-Madonna ist sie außerdem eine kostbare Erinnerung an den Tag der Weihe des Bischofs. Geschaffen wurde sie von Ieronimo Veneziano (1489-1544), der zur Zeit es Kurfürsten Metzenhausen Bildhauer in Trier war. Vermutlich hatte sie an einem Wandhalter in der Pfarrkirche Irsch ihren Ehrenplatz. Bei den Marienprozessionen nach eurig wurde sie von Lichtmeß bis Mariä Namen vorgetragen. 1609 wurde das Gnadenbild und die Kirche von Beurig in die Obhut der Franziskaner übergeben. Unter ihnen erlebte der Wallfahrtsort eine 200jährige Blütezeit, bis as Kloster unter Napoleon aufgelöst wurde. Die Mönchenahmen das Beuriger Gnadenbild mit nach Düsseldorf auf die deutsche Rheinseite in Sicherheit. Alle Wallfahrten und Marienprozessionen nach Beurig kamen zum Erliegen. Als Beurig zwischen 1804 und 1807 zu einer eigenen Pfarrei erhoben worden ist, war der Pfarrer von Irsch endgültig von den Aufgaben der Verwaltung und Betreuung des Wallfahrtsortes entbunden. Gleichzeitig hatte damit die Dräwer Madonna ihre Funktion verloren, und so geriet sie schließlich ins Abseits der Dräwer Kapelle.
[…]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Kunstobjekte
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.592402
lat: 49.602657
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.irsch-saar.de/chronik.pdf

Datenquellen
Ewald Meyer: Chronik Irsch. Herausgeber: Gemeinde Irsch

Bildquellen
Bild 1: © Arno Meyer, 2006 http://www.irsch-saar.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 13.04.2006
Interne ID: 10942
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=10942
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