Sankt Maria ad Martyres - Sankt Marien am Ufer

Ehemalige Benediktinerabtei
Trier-Nord, Stadt Trier Zurmaiener Straße 114

Beschreibung
[...] Eine weitere Benediktinerabtei weiter nördlich am Ufer der Mosel war das Kloster Sankt Marien oder auch Maria ad ripa (am Ufer), später "ad martyres" genannt. Laut einer Überlieferung sollte es die älteste Residenz der Trierer Bischöfe in konstantinischer Zeit sein, bis der Bischof seinen Platz im Dom einnahm. Im 7. Jahrhundert ließen sich Benediktiner in dem neu errichteten Kloster nieder, im 10. Jahrhundert sind Kanoniker nachgewiesen. Erzbischof Theoderich, der Beziehungen zum Reformkloster Gorze im Bistum Metz hatte, unterstellte das Kloster wieder einem Reformabt. Im Normannensturm trug Sankt Marien große Schäden davon, Erzbischof Poppo gründete es neu und 1017 kehrten die geflohenen Mönche wieder zurück und die wirtschaftliche Situation festigte sich. Natürlich wollte man dem Heiligenkult des 12. Jahrhunderts nicht nachstehen, deswegen nahm die Abtei den Titel ad martyres an. Die Abtei war zeitweise wohlhabender als Sankt Martin, im 14. Jahrhundert traten dann erste wirtschaftliche Schwierigkeiten auf. Nachdem das Kloster nach Zerstörungen zweimal wieder aufgebaut worden war, wurden in den Jahren 1805-07 die Kirche und Teile des Klosters abgerissen. Der heute noch erhaltene Teil erhielt seinen Namen Exzellenzhaus, weil er im 19. Jahrhundert zeitweise als Wohnung den Divisionskommandeuren gedient hatte. [1]

Abtei Sankt Marien am Ufer

6. Jahrhundert: Gründung einer Kirche beim Grab des heiligen Einsiedlers Beatus auf einem römi¬schen Villengelände.

8. Jahrhundert: Wahrscheinlich seit der frühen Karolingerzeit bischöfliches Benediktinerkloster, vielleicht unter dem Einfluß des heiligen Willibrord.

10. - 11. Jahrhundert: Nach der Verwüstung des Normannensturms (882) Erneuerung und Festigung des monastischen Lebens durch Förderung der Erzbischöfe.

1428: Reform der Abtei durch Abt Johannes Rode von Sankt Matthias.

11. 6. 1455: Sankt Marien tritt als erstes Trierer Kloster der Bursfelder Benediktinerkongregation bei.

1802: Auflösung im Zuge der Säkularisation. [2]

Zum ersten Bild:
Das Kloster Sankt Marien oder Sankt Maria ad ripa (lat., dt. Sankt Maria am Ufer, das heiß am Moselufer), ab dem 12. Jahrhundert Sankt Maria ad martyres (lat., dt. Sankt Maria zu den Märtyrern), war ein bischöfliches Kloster vor den nördlichen Stadtmauern von Trier, im heutigen Trier-Nord. Es war eine der vier großen Benediktinerabteien außerhalb der Trierer Stadtmauern.
Die Abtei hatte ihre Anfänge im 7. Jahrhundert und wurde unter Napoleon aufgelöst und teilweise abgerissen. Die verbliebenen Gebäude wurden im 19. Jahrhundert als Offiziersunterkünfte genutzt und 1972 zum Jugendzentrum ExHaus umfunktioniert.
Einer Überlieferung zufolge war hier die älteste Residenz der Trierer Bischöfe in der Zeit Konstantins des Großen, bis der Bischof in den Trierer Dom überwechselte.
Material/Technik: Aquarell auf Papier
Maße: 42 x 59,8 cm
Gemalt 1808 von: Johann Jakob Lothary (1741-1822[3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Klosteranlagen
Zeit:
7. Jahrhundert
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.647574
lat: 49.769522
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Nord

Datenquellen
[1] Trier im Mittelalter - ein Stadtführer für Groß und Klein http://www.uni-trier.de/uni/fb3/geschichte/haverkamp/lehrst/stadtfu.pdf
[2] P. Petrus Becker OSB in: Klöster in Trier von der Spätantike bis zur Gegenwart. Katalog zur Ausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung anläßlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier vom 25.3. bis 1.11.1984 im Domkreuzgang. Konzeption: Prof. Dr. Franz J. Ronig.
[3] museum-digital:deutschland https://nat.museum-digital.de/object/1188445

Bildquellen
Bild 1: https://nat.museum-digital.de/object/1188445 1_die-abtei-st-marien-am-ufer-in-trier-91991-828497.jpg: RR-R / Stadtmuseum Simeonstift Trier/Stadtmuseum Simeonstift Trier / https://nat.museum-digital.de/singleimage?resourcenr=848406
Bild 2: © Siegfried Haack, Trier, 2021. http://www.siegfried-haack.de/
Bild 3: Stefan Kühn http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Stefan_K%C3%BChn/gallery
Bild 4: Stefan Kühn http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Stefan_K%C3%BChn/gallery

Stand
Letzte Bearbeitung: 24.12.2022
Interne ID: 11090
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=11090
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