Ehemalige Agnetenmühle
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Weberbach
Beschreibung
Gegenüber der Einmündung der Kuhnenstraße in die Weberbachstraße lag die Agnetenmühle. Das Mühlrad wurde durch den Stadtbach, bei Wassermangel durch Pferde angetrieben. Ab etwa 1820 wurde der Stadtbach ab der Agnetenmühle überbaut.
1854 ist als Eigentümer Andreas Müller eingetragen, geboren am 26.6.1799. Er ist Sohn des aus Mayen stammenden Johann Nikolaus Müller, Färber und Tuchfabrikant geboren am 9.9.1768 und der Maria Catharina Schmitz geboren 16.1.1771 in Trier. In der Mühle befindet sich zu der Zeit eine Wollgarnspinnerei. Die Webstühle mit 320 Spindeln werden über Transmissionsriemen angetrieben. Er beschäftigt 13 Arbeiter von denen 6 Knaben unter 14 Jahren waren.
Die in der Weberstraße ansässigen Wollweber und Wollfärber wuschen, entfetteten bzw. spülten im Bach ihre Wolle. Deshalb erhielt der Bach seinen Namen.
In einer Inventarliste des Vermögens des Clais von Zerve (Nikolaus von Zerf, Trierer Schöffe) von 1486 wird "Eyn Fervehuiss (Färberhaus) uff der Weberbach, hait Hermann von Uffingen ytzt inn und spricht, er habe solich Huis kaufft witter Clais von Zerve".
Außerdem wurde der Bach jeden Mittwoch und Samstag nachmittags zur Reinigung der Straßen durch die Anwohner genutzt.
In der neuen Feuer- und Brandordnung vom 22.3.1733 hieß es: wichtig ist die Herbeischaffung des Wassers. Da die Wassermenge des Weberbaches vom Olewiger Baches abhängt, müssen im Brandfall in Olewig alle Bachabzweigungen gesperrt und der Bachlauf von Hindernissen befreit werden.
Bis mindestens 1875 war ein Abschnitt des Baches zwischen den heutigen Hausnummer Weberbach 72a und 75 noch offen. Nach 1820 floss er unterirdisch über den Breitenstein in die Liebfrauenstraße. Dort floss er unter der Liebfrauenmühle durch und trieb das Mühlrad an. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Technische Bauten und Industrieanlagen /
Mühlen Zeit:
13./14. Jahrhundert
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.640277
lat: 49.750142
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld
Datenquellen
[1] Jürgen Bier, Trier, 2021.
[2] Rettet das archäologische Erbe in Trier. Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier. Nr. 31. ISBN 3-923319-62-2 Online-Shop: www.landesmuseum-trier-shop.de
Bildquellen
Bild 1: Trier Museum Simeonstift - Stadtmodell von Trier um 1800.
Stand
Letzte Bearbeitung: 22.03.2021
Interne ID: 11105
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=11105
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