Römische Siedlungsreste Unterm Babüsch

Kimmlingen, Gemeinde Kordel

Beschreibung
[...] Hauptlehrer Tonner [1909-1929 Lehrer in Kordel] hatte wie erwähnt, eine Leidenschaft für die heimatkundliche Geschichtsforschung. Auch seine Schüler suchte er für dieses Gebiet zu begeistern, indem er sie in seine Ausgrabungen einbezog:

"Auf dem Bann Cordel am Rabenborn, unterhalb Barbüsch, legte ich mit meinen Schülern die Grundmauern eines römischen Baues, eine Fundamentenmauer aus Buntsandstein von genau 20 m Länge, frei. Mehrere Wagen voll gebrannter Dachziegel, teils noch geschmiedete Nägel wurden ausgegraben, im Felde des Matth. Reuter von Kimmlingen. Einen Ziegel mit Stempel wurde dem Museum in Trier übergeben."

Nach der amtlichen Fundkarte liegt der Fundort in Flur 47. Es handelt sich hier um die noch heute landwirtschaftlich genutzte Fläche ca. 500 m oberhalb der 3 ersten Häuser und der Kapelle am Ortseingang der Kreisstraße 22 von Kordel kommend. Die Fläche grenzt an den auf Butzweiler Bann liegenden Barbüsch; einen ausgedehnten Walddistrikt.

Eine Rückfrage beim Landesmuseum bestätigte die Angaben von Lehrer Tonner. Der Fund hat die Registrierungsnummer 235 erhalten mit der Fundbenennung: 1 Tegula-Stück mit Stempel / VENANTIVS, Leihgabe Tonner.
[1]

Fundstelle 1387
Römische Siedlung südwestlich von Kordel auf schwach geneigtem NW-Hang. 1921 wurden mehrere Mauerzüge auf bis zu 20 m Länge freigelegt (Mauerstärke 70 cm). Neben Keramik fanden sich Dachziegel (darunter 1 Fragment mit Stempel). Wahrscheinlich handelt es sich um eine villa rustica. In der Nähe entspringt die starke Quelle "Rabenborn". Die Siedlung liegt knapp innerhalb des Langmauerbezirks und war nach Ausweis der Keramikfunde vom 2. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts bewohnt.

Steinhausen 1932, 168
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006

Lage:
Fundkarte des südlichen Langmauerbezirks. Auszug aus den Mtbl. Welschbillig 6105 und Trier 6205. In: Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete. Hrsg. Rheinisches Landesmuseum Trier; 34. Jahrgang, 1971. Paulinus Verlag. www.landesmuseum-trier-shop.de [2]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Siedlungswesen / Siedlungen
Zeit:
2. bis zum Ende des 4. Jahrhunderts
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.612982
lat: 49.829813
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Rabenborn

Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf

Datenquellen
[1] Josef Müller: Die Schule in Kordel. Hrsg. Verbandsgemeinde Trier-Land. 1. Auflage 2005. ISBN 3-00-015402-7 Fundkarte des südlichen Langmauerbezirks. Auszug aus den Mtbl. Welschbillig 6105 und Trier 6205. In: Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete. Hrsg. Rheinisches Landesmuseum Trier; 34. Jahrgang, 1971. Paulinus Verlag. www.landesmuseum-trier-shop.de
[2] Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2023.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2023.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2023.

Stand
Letzte Bearbeitung: 09.10.2023
Interne ID: 11762
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=11762
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