Römische Münzfunde

Daun, Stadt Daun

Beschreibung
Fundstelle 1034
In Daun fanden sich wiederholt römische Münzen im Bereich der östlich der Lieser liegenden Mineralquellen. Kurz vor dem 1. Weltkrieg wurden "bei Anlage eines Brunnens im Grunde des Lieserbachtales unweit der Brücke" 205 Antoniniane und 9 Silberdenare (Trajan, Hadrian, Antoninus Pius) in einem "Topfe" entdeckt (Trierer Jahresber. 13, 1920/21, Beilage S. 47). An dieser Fundstelle wurden "viele Scherben und drei Holzkugeln in und bei einem umfangreichen Holzbalkenwerk" (ebd.) beobachtet. Nach Gilles stammen mehr als 50 römische Münzen des fortgeschrittenen 3. und des 4. Jahrhunderts aus dem Bereich der Mineralquelle "Hotzendrees", die sich ca. 200 m nördlich des Burgberges befindet. Von hier oder von einer unweit am Waldrand, nahe der Lieser gelegenen Quelle, stammt auch eine keltische Potinmünze. Trotz der schlechten Dokumentation dieser archäologischen Funde wird man sie mit Gilles als Niederschlag eines römischen Quellheiligtums deuten müssen, das durch die modernen Mineralquellwerke zerstört und überbaut wurde. Vielleicht bezieht sich die von Ost (1854, 113f.) ungenau "neben der Lieser" lokalisierte Fundstelle "Auf der Acht" auf dieses Heiligtum. Ost erwähnt römische Ziegel, Keramikscherben und "eine metallene Tierfigur [...] etwa ein Böckchen" (ebd.) von dort. Die keltische Potinmünze könnte auf ein vorrömisches Quellheiligtum hindeuten.

Gilles 1985, 117f.; Ost 1854, 113f.; Trierer Jahresber. 13, 1920/21, 47; Bonner Jahrb. 127, 1922, 311; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 40/41, 1977/78, 406 (keltische Münze dort als "Catalauni" beschrieben; vgl. aber Gilles 1993, 39 Nr. 10)
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006.

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Siedlungswesen / Fundstellen
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.831422
lat: 50.199601
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Hotzendrees

Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf

Datenquellen
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.


Stand
Letzte Bearbeitung: 07.12.2011
Interne ID: 12158
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=12158
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