Galgen der Herrschaft Hamm

Hamm, Gemeinde Hamm

Beschreibung
Der Galgen der Herrschaft Hamm stand auf dem "Rosselberg" (Resselter Berg, 2004 Dorintsiedlung), gerade am Westende vom sog. "Grambüsch" (bzw. "Grombösch"). Die Stelle ist noch jedem bekannt (anno 2004 steht hier ein Kreuz; trigon. Bodenpunkt 452,8). Die Leiber der Hingerichteten wurden nach erfolgtem Tode nicht abgenommen und begraben, sondern blieben hangen, bis ein Glied nach dem andern abfiel. Der letzte Mann, der dort gehängt wurde, war ein gewisser Michel N. aus Wissmannsdorf; er hatte aus bitterer Not ein Schaf gestohlen (nach andern Mitteilungen soll er wegen Unterschlagung von Geld zum Tode veRuhrteilt worden sein). Dies geschah unter dem letzten Amtmann Dusartz de Vigneulle.

Jede Herrschaft hatte ihr besonderes Gericht, welches über die Rechtsverhältnisse der Bezirkseinwohner entschied. Das Gerichtspersonal bestand aus einem Richter und mehreren Gerichtsschöffen. Nach dem, was ich bereits in meiner Jugendzeit aus dem Munde alter Leute erfuhr, gereichte dieses Gericht zuweilen dem Bezirke nicht zum Segen. Nicht allein bürgerliche Rechtshändel, sondern auch schwere Verbrechen wurden hier abgeurteilt. Schwere Verbrecher und solche, die man dafür hielt, wurden zum Tode veRuhrteilt und an den Galgen gehängt. Jedes Gericht (oder jede Herrschaft) hatte einen Galgen; er stand gewöhnlich auf der höchsten Bergspitze, damit er weithin gesehen werden und so auf potenzielle Missetäter abschreckend wirken konnte.
[Aufzeichnungen des hervorragenden Eifeler Dorfschullehrers Johann Brand]


Zur Herrschaft gehörten neben Hamm Echtershausen, Wißmannsdorf und Hermesdorf sowie bis gegen 1530 Nieder- und Oberpierscheid. Weiterer umfangreicher Besitz, den Hamm in Biersdorf, Wiersdorf und Oberweiler hatte, unterstand der Jurisdiktion des Bitburger Propstes. Die Hochgerichtsbarkeit darüber konnte 1672 teilweise erworben werden.
http://www.bitburg-land.de/ham/ham_wapp.html

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Rechtsdenkmale / Richtstätten
Zeit:
1672
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.430053
lat: 50.020223
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Auf der Krumpucht

Internet
http://www.oberweis.org/main/CO_Texte/LehrerBrand.pdf

Datenquellen
Aufzeichnungen des hervorragenden Eifeler Dorfschullehrers Johann Brand, zusammengestellt von Johanna und Christian Oberweis-Hauer. Echternacherbrück 2004.

Bildquellen
Bild 1: Internet
Bild 2: Pieter Breughel der Ältere

Stand
Letzte Bearbeitung: 20.03.2007
Interne ID: 12183
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=12183
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