Villa Folker
Matzen, Stadt Bitburg
Beschreibung
Fundstelle 327
1882 teilweise ausgegrabene ausgedehnte Villenanlage (Fundstreuung ca. 100 x 300 m) auf flachem Geländerücken zwischen Albach und Frombach. Auf den Reichtum der Anlage weist der Fund eines qualitätvollen Mosaiks mit figuraler Darstellung und Marmorverkleidungen hin. Neben Mauerfundamenten wurden Wasserleitungen (Badeanlage!) sowie Estrichböden beobachtet und zahlreiche römische Keramik- und Metallkleinfunde des 1. bis 4. Jahrhunderts n. Chr. geborgen (darunter zahlreiche qualitätvolle Fibeln). Bei Feldbegehungen in den 1990er Jahren konnte vermehrt auch vorrömisches Material von der Siedlungsstelle nachgewiesen werden. Neben einer Bronzefibel (untypische späte Variante der Nauheimer Fibel) und einem Spinnwirtel wurde umfangreiche handgemachte Siedlungskeramik, die zumindest teilweise spätlatènezeitlich ist, vorgelegt. Zwischen der Fundstelle und Mötsch befinden sich tertiäre Ablagerungen mit Bohnerz. Nach Steinhausen liegen zahllose Eisenschlacken vermischt mit Keramik des 14. und 15. Jahrhunderts auf den römischen Siedlungstrümmern. Fraglich ist, ob hier bereits in (vor-)römischer Zeit Eisen verarbeitet wurde. Nicht unerwähnt sollte bleiben, daß in einer Zeitungsmeldung des Jahres 1885 (Bitburger Kreis- und Intelligenzblatt Nr. 71 vom 4. Sept.) von Lanzenspitzen, "Säbeln", Pfeilen und Äxten berichtet wurde, die auf "Folker" gefunden worden sein sollen.
Steinhausen 1932, 212; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 1, 1926, 57f.; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 56, 1993, 307; Trierer Zeitschrift 59, 1996, 242; Trierer Zeitschrift 60, 1997, 336; Trierer Zeitschrift 61, 1998, 390
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006.
Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale /
Siedlungswesen /
Siedlungen Zeit:
1. bis 4. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.558658
lat: 49.974327
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf dem gebrannten Berg
Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf
Datenquellen
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.
Stand
Letzte Bearbeitung: 01.02.2012
Interne ID: 12224
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=12224
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