Grabhügelfeld

Welschbillig, Gemeinde Welschbillig

Beschreibung
Aus einem zerstörten Hügelgräberfeld stammen römische Funde, die sich im Landesmuseum Trier befinden. [1]

> Fundstelle 1526, 403,8 m über Normal-Null.

Dicht nördlich des Weges von Windmühle (B51) zur Höhe Aspelt (403,8 m über Normal-Null.) liegt ein durch Rodung und Landwirtschaft vollkommen verschliffenes Grabhügelfeld. Die Grabhügel sind nicht untersucht, doch deuten ausgepflügte Scherbenfunde auf eine späthallstatt- frühlatènezeitliche Datierung hin. Aus dem Bereich stammen auch mittel- bis spätlatènezeitliche Funde, darunter drei bronzene Bommelanhänger über Tonkern und zwei verschmolzene kobaltblaue Glasperlen mit gelben bzw. weißen Spiralfadeneinlagen. Während diese Trachtbestandteile sehr wahrscheinlich aus Brandgräbern stammen, sprechen sechs latènezeitliche Mahlsteine aus Basaltlava (nach Joachim 1985: Napoleonshüte Typ 4) für eine benachbarte eisenzeitliche Siedlung. Im Bereich der verschliffenen Grabhügel fanden sich darüber hinaus wiederholt römische Gräber, bei denen es sich jedoch überwiegend um Flachgräber, in Einzelfällen vielleicht auch um Nachbestattungen in eisenzeitlichen Tumuli handeln dürfte. Neben BW kommt frührömische handgemachte Ware vor. Da das spätlatènezeitlich-frührömische Material nahezu vollständig aus zerstörten Gräbern stammt, lassen sich keine genaueren Angaben zur Entwicklung der Nekropole machen. Im Befund dokumentiert sind lediglich drei einfache Brandgrubengräber, die dem 1. Jahrhundert N. Chr. Angehören und neben TN zwei Distelfibeln enthielten.

Steinhausen 1932, 365; Carte archéologique du Grand-Duché de Luxembourg 14, 1985, 35 Nr. 53; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 27, 1964, 218und236f.; Trierer Zeitschrift 33, 1970, 249f.und276f.; Trierer Zeitschrift 40/41, 1977/78, 397; Trierer Zeitschrift 55, 1992, 386
in: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006

[Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006]

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Bestattungen / Grabhügel
Zeit:
1. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.558677
lat: 49.828659
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Aspelt

Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf

Datenquellen
[1] Wolfgang Ebel: Die römischen Grabhügel des ersten Jahrhunderts im Treverergebiet. Marburger Studien zur Vor- und Frühgeschichte; Band 12. ISBN 3-89398-018-0


Stand
Letzte Bearbeitung: 24.05.2008
Interne ID: 12441
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=12441
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