Burg Heid
Burg Heid, Gemeinde Schillingen
Beschreibung
Denkmalzone Heiderhof und Heider Mühle (an der K 43 oberhalb der Ruwer): ehemaliges Hofgut des Trier Domkapitels (17. und 18. Jahrhundert), in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu romantischer Burganlage umgebaut (Hofhaus, Hofmauer, Brunnen, Ökonomiegebäude, Herrschaftsgebäude, Toranlage, Bergfried); zugehörig die südwestlich an der Ruwer gelegene Heider Mühle. [1]
Wehrhaftes Rittertum
Burg Heid war gleichzeitig Festung und Gutshof
Von unserem Mitarbeiter
HANS MUTH
SCHILLINGEN/HEDDERT. Sie gehört zu den Geheimtipps im Hochwaldtourismus: die Burg Heid. Das beachtliche Bauwerk ist einmalig im Ruwertal. Die Fremdenverkehrs-Aktivitäten der umliegenden Ortschaften beziehen die Burg, die nicht immer eine solche war, sehr oft mit ein.
Die heutige Burg Heid liegt in der Nähe der ehemaligen Bahnstation Lampaden und steht auf Hedderter und Schillinger Bann.
Sie gehörte im 18. Jahrhundert als Gutshof dem Trierer Domkapitel. 1804 wurde das Anwesen versteigert, und Eigentümer wurde Johann Peter Job Hermes, Kunstsammler und ein großer Freund all dessen, was kunsthistorisch von Wert war.
Hermes war Jurist und begann seine Laufbahn in der Amtsstube des kurtrierischen Verwalters von Pfalzel. Später wurde er Hochgerichtsschöffe und danach Präsident der obersten Justizbehörde von Trier. Das einzige Kind aus seiner Ehe war ein Sohn, der früh verstarb. So hatte das Ehepaar noch den Neffen, Johann Peter Job Nell, der auch als späterer Besitzer den Gutshof übernahm. Er baute das Gebäude als Guts- und Herrensitz um, wobei Türme als Wahrzeichen wehrhaften Rittertums entstanden, wie sie oft an Burgen am Rhein zu sehen sind. Zwischen den beiden Türmen am Eingangstor befindet sich das große Wappen der von Nell zu Thomenacher in Sandstein gehauen. Die Art und Weise, in der von Nell den Gutshof umbaute und ihm ein ritterburgähnliches Aussehen verlieh, trug dazu bei, dass sich im Laufe der kommenden Jahre die Bezeichnung Burg durchsetzte. In Anlehnung an das Torhaus in Welschbillig entstand ein Helmdach, und die beiden Türme verstärken den Eindruck an eine Art Rittertum, zumal noch ein schwerer hoher Rundturm, ein Bergfried und ein in gleicher Form gehaltenes Stallgebäude sich anschließen. Ein angelegter Weiher ließ sogar eine Wasserburg vermuten.
Das Wappen über dem Eingangstor tat ein übriges dazu.
Nur noch weniges erinnert heute an die früheren Besitzer, das Trierer Domkapitel. An der Front des Hauptgebäudes steht als Überbleibsel aus der Zeit des 18. Jahrhunderts eine halbe Brunnenschale aus grauem Sandstein, die mit Muschelrippen besetzt ist. Der frühere Brunnenpfosten wurde in jüngerer Zeit ersetzt durch einen roten Sandsteinpfeiler, der mit einer Muttergottes-Figur, die das Kind auf dem rechten Arm hält, gekrönt ist. Im Jahre 1932 hatte die Familie von Nell den landwirtschaftlichen Betrieb aufgegeben und zum Kauf angeboten. Im gleichen Jahre erwarb der Generaldirektor Achter aus Mönchengladbach das Gut, welches heute von seinem Sohn, Helmut Achter, in eigener Regie weitergeführt wird. [2]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Wehrbauten und militärische Anlagen /
Burgen Zeit:
17. und 18. Jahrhundert
Epoche:
Renaissance
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.729513
lat: 49.641515
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am Hof
Internet
http://www.schillingen.de/
Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] Hans Muth im Trierischen Volksfreund vom 20.2.01
Bildquellen
Bild 1: © Dorothea Witter, Konz, 1999
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 2000
Bild 3: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2009.
Bild 4: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2009.
Stand
Letzte Bearbeitung: 11.10.2013
Interne ID: 1257
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1257
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