Grabhügelnekropole
Hillesheim, Stadt Hillesheim Hillesheim
Beschreibung
Fundstelle 1130
Westnordwestlich von Hillesheim befindet sich in Höhenlage eine sehr große Grabhügelnekropole der Hunsrück-Eifel-Kultur, die ursprünglich mehr als 80 Tumuli umfaßte. Der größte Teil der Hügel wurde 1928 bei Rodungsarbeiten zerstört. Bemerkenswert ist ein fast 300 m langer Damm, der zwei Grabhügel verbindet. 1929 wurden acht Hügel vom Rheinischen Landesmuseum Trier ausgegraben. Unter Hügel A wurde ein quadratisches Kammergrab (2,2 m Seitenl.) entdeckt, in dem sich u.a. die Überreste eines zweirädrigen Wagens, ein Goldarmring, ein kleiner Ohr(?)ring aus Golddraht, ein Gürtelhaken aus Eisen, eine Lanzenspitze und eine fragmentarisch erhaltene etruskische Bronzeschnabelkanne fanden. Während dieses Prunkgrab in die Stufe Hunsrück-Eifel-Kultur II A gehört, bargen die übrigen untersuchten Tumuli ausschließlich Gräber bzw. Grabbeigaben der Stufe Hunsrück-Eifel-Kultur I und Hunsrück-Eifel-Kultur II B. Unter Hügel D fanden sich die Reste eines Ofens zum Rösten von Eisenerz, den Haffner (1971) aufgrund des stratigraphischen Befundes in die ältere Hunsrück-Eifel-Kultur bzw. die Stufe Ha C datierte (kritisch dazu: Jockenhövel 1993, 282). Neuere archäometallurgische Untersuchungen (A. Kronz, Göttingen) belegen, daß es sich bei den Hillesheimer Schlacken eindeutig um Verhüttungsschlacken handelt. Aufgrund des Grabungsbefundes kann an ihrer eisenzeitlichen Entstehung kein Zweifel bestehen.
EmmermannundRée 1971, 31ff.; Haffner 1971, 21ff.; Haffner 1976, 182ff.; Jockenhövel 1993, 282; Steiner 1929 c, 145ff.
In: Römisch-Germanische Forschungen, Bd. 63. Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Frankfurt a. M. Fundstellenkatalog von: Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006
Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale /
Bestattungen /
Grabhügel Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.658465
lat: 50.299666
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Auf der Heide
Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf
Datenquellen
- Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006.
- Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.
Stand
Letzte Bearbeitung: 02.12.2011
Interne ID: 12714
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=12714
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