Römisches Bergheiligtum

Neuerburg, Stadt Wittlich

Beschreibung
Fundstelle 263
Auf einer exponierten Bergkuppe südlich von Neuerburg liegen Überreste einer mittelalterlichen Burg, die in einer Quelle des 12. Jahrhunderts als "Mercuri mons" bezeichnet wird. Auf dem Merkursberg wurden in den letzten Jahrzehnten vermehrt römische Oberflächenfunde aufgelesen, die darauf schließen lassen, daß sich hier vom 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. ein römisches Bergheiligtum befand. Für diese Annahme sprechen insbesondere mehrere Fragmente figürlicher Terrakotten. Eine grobkeramische, kammstrichverzierte Scherbe könnte einer latènezeitlichen Vorgängersiedlung angehören.

Nach Gilles wurde das Bergheiligtum um die Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. aufgegeben. Während der zweiten Hälfte des 4. und des Anfangs des 5. Jahrhunderts n. Chr. diente der Berg wahrscheinlich als militärische Befestigung.

Dicht südlich befindet sich die um die Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr. aufgegebene Höhensiedlung auf dem Luxemberg. Wahrscheinlich übernahm der Merkursberg diese Funktion.

Gilles 1987, 236ff.; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 18, 1949, 331; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 40/41, 1977/78, 447; Trierer Zeitschrift für Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 49, 1986, 394f.

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Sakralbauten / Tempel, Heiligtümer
Zeit:
1. bis 4. Jahrhundert nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.944865
lat: 49.996708
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Merkursberg

Internet
http://www.dainst.org/medien/de/krausse.pdf

Datenquellen
Fundstellenkatalog: Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Krausse unter Mitarbeit von Antje Fischbock. 2006

Bildquellen
Bild 1: © Helmut Bauer, Trier, 2013.

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.07.2013
Interne ID: 13008
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13008
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