Ortsname / Ortsgeschichte

Newel, Gemeinde Newel

Beschreibung
Urkundlich gesichert wird Newel 981 als Nuevelae überliefert. Seit dem 11h ist die Schreibweise weitgehend festgelegt und variiert zwischen No- und Nuvelle beziehungsweise -ville. Im 16. Jahrhundert überwiegen mundartliche Übertragungen wie Nuefel und Nöwell. Eingedenk der römischen Siedlungstradition wird der Ortsname mit nova Villa beziehungsweise dem moselrömischen nuve vile als Bezeichnung für neues Dorf überliefert.

Vorrömisch - Römische Zeit
Vorrömische Siedlungsspuren sind steinzeitliche Beilfunde in dem an der Römerstraße Trier-Köln (B 51) gelegenen, südwestlichen Gemarkungsbereich, sowie der Anteil an einem ausgedehnten Hügelgräberfeld, das diese Straße in der nordwestlichen Gemarkungsspitze durchschneidet. Newel liegt am Westrand des römischen Langmauerbezirkes, dessen Mauerzug mit der Gemarkungsgrenze im Westen zusammentrifft. In der Gemarkung wurden sechs römische Siedlungsstellen gefunden, von denen die östliche in den Fluren Im Kessel und Könscherwies 1962 freigelegt wurde. Das Zentrum des rechteckigen Gutshofes mit einer Länge von 70 zu 140 Meter bildete achsensymmetrisch eine Risalitvilla mit Portikus. In der Nähe befand sich an einer römischen Nebenstraße (heute Landesstraße 42) ein Gräberbezirk mit gallorömischen Umgangstempel. Der sich in seltener Vollständigkeit präsentierende Gutsbetrieb wurde vom Ende des 1. beziehungsweise vom 2. Jahrhundert bis Ende des 4. Jahrhundert genutzt und war mit dem Bau der Langmauer im Bezirk einbezogen.

Fränkische Zeit
Newel selbst scheint durch eine Neubesiedlung in fränkischer Zeit gegründet worden zu sein. Hierauf deuten zwei ortsnahe Friedhöfe am nördlichen und östlichen Ortsrand, jeweils an römischen Nebenstraßen. Der nördliche Friedhof (Flur Altkirch) wurde Standort der Kirche und des Friedhofes. 1966 wurde ein ausgedehnter, seit dem frühen 6. Jahrhundert belegter fränkischer Friedhof südöstlich von Newel entdeckt und untersucht.

Newel wurde als Königsgut nach einer glaubhaften Trierer Tradition zusammen unter anderem mit Welschbillig und Möhn von König Dagobert dem Stift Sankt Paulin geschenkt. 981 wird unter Hinweis auf die Schenkung die nach Mitte des 10. Jahrhundert erfolgte Einziehung der Güter durch das Bistum überliefert, womit Bistumsvasallen ausgestattet wurden. Relikt dieser Zugehörigkeit zu einem geschlossenen Besitz ist die Zugehörigkeit zum Pfarrbezirk Welschbillig und die Zuordnung zum späteren Amt Welschbillig. Von ihren entfremden Gütern scheint das Stift Sankt Paulin Newel zurückerhalten zu haben. 1288 hatte Sankt Paulin die Grundherrschaft über den Ort, der zum Amtsgut des Propstes gehörte. Die Hochgerichtsbarkeit setzte der Kurfürst für sich durch. 1380 ist ein Hof des Stiftes in Newel bezeugt, 1570 auch die Bannmühle.

Mit zehn Feuerstellen 1563 und neun Feuerstellen 1684 zählte Newel zu den typischen Dörfern des kurtrierischen Amtes Welschbillig.
Die 1570 überlieferte Filialkirche hatte 1656 ein Marien-Patrozinium. Die außerhalb gelegene Kirche wurde 1806 mit einem Neubau am damaligen nordwestlichen Dorfrand aufgegeben. 1803 wurde Newel der Pfarrei Butzweiler als Filiale zugeordnet.

Neuzeit
Laut der Amtsbeschreibung von vom Ende des 18. Jahrhundert bestand Newel damals aus 21 Häusern und hatte jeweils ein dem Kurfürsten, der Pfarrkirche Welschbillig und der Trierer Abtei Sankt Martin gehörendes Hofhaus. Der ehem. Pauliner Hof bestand anscheinend nicht mehr. Der Martiner Hof mit 34 Hektar Land wurde im Zuge der Säkularisation eingezogen und Armeelieferanten abgetreten, die ihn 1806 verkauften.
Der zur Mairie und späteren preußischen Bürgermeisterei Aach gehörende Ort zählte 1818 135 Einwohner. Die Einwohnerzahl des rein landwirtschaftlich geprägten Dorfes stieg zwischen 1843 und 1950 allmählich von 207 auf 326. Die intensive Neubautätigkeit hat den Ortsumfang seit den 1960er Jahren um ein Mehrfaches ausgedehnt und den Charakter des Altdorfes stark verändert (1989 729 Einwohner).

Quelle: 1994 Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz - Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz Bd 12.2, Bearb. v. E. Wegner - Wernsche Verlagsgesellschaft - Worms

>Newel

Urkundlich erwähnt wird Newel 981 als Nuvebe. Seit dem 11. Jahrhundert variiert die Namensbezeichnung zwischen No- und Nuvelle beziehungsweise -ville. Im 16. Jahrhundert Nuefel und Nöwell.

Nach der römischen Siedlungstradition wird der Name mit nova Villa oder nuve vile als Bezeichnung für neues Dorf überliefert.
Vorrömische Siedlungsspuren sind steinzeitliche Beilfünde sowie Teile eines Hügelgrabes an der heutigen Bundesstraße 51.

Newel liegt innerhalb des Langmauerbezirkes an seinem Westrand. In der Gemarkung wurden sechs römische Siedlungsstellen gefunden, und zwar eine großräumige Anlage im Keisel sowie römerzeitliche Bauernhöfe in der Gemarkung im Mühlenflur, unter dem Liewiger Berg, auf Ruweis, in der Butterwies und obig der Hagenwies.


An der heutigen Landesstraße 42 befindet sich ein Gräberbezirk mit gallorömischem Umgangstempel.

Newel selbst scheint durch eine Neubesiedlung in fränkischer Zeit gegründet worden zu sein. Hierauf deuten zwei Friedhöfe am nördlichen und östlichen Ortsrand hin. Der nördliche Friedhof wurde Standort der jetzigen Filialkirche Sankt Klemens.

Newel wurde als Königsgut von König Dagobert dem Stift Sankt Paulin geschenkt. 981 wird diese Schenkung dokumentiert (erste Erwähnung). 1288 hatte Sankt Paulin die Grundherrschaft über den Ort. 1380 ist ein Hof des Stiftes bezeugt, 1570 auch die Baunmühle. 1563 sind 10 Feuerstellen und 1684 neun Feuerstellen als typisches Dorf des kurtrierischen Arntes Welschbillig bezeugt.
Die 1570 dokumentierte, außerhalb am nordwestlichen Dorfrand gelegene Filialkirche hatte 1656 ein Marien-Patrozinium und wurde 1806 durch einen Neubau am jetzigen Standort ersetzt. Ab 1807 gehört Newel zur Pfarrei Butzweiler. Der zur Mairie und späteren preußischen Bürgermeisterei Aach gehörende Ort zählte 1818 135 Einwohner.

Die intensive Neubautätigkeit hat den Ort seit den 1960er Jahren stark verändert. Aus Newel, einem einst rein landwirtschaftlich. geprägten Ort, ist ein Ort aus Pendlern zur nahegelegenen Stadt Trier geworden.


Der Neweler Frieden
Der Erzbischof von Trier, Theoderich II., war 1242 gestorben. Bei der Wahl des Nachfolgers kam es zu Tumulten, Scharmützeln, ja zu einem Krieg in der Stadt. Die Domherren stimmten für den Dompropst Arnold, einen Neffen des verstorbenen Erzbischofs, der trierische Adel für Rudolf von der Brücke, Probst zu Sankt Paulin. Als beide Parteien des Raubens und Plünderns müde waren, gingen sie nach Newel und schlossen Frieden. Arnold wurde Erzbischof und von Pabst Innocenz IV. 1243 bestätigt.

Der geschichtlich interessierte Leser wird feststellen, dass in diesem kurzem Abriss keine neuen Fakten oder Erkenntnisse aufgeführt sind. Er soll auch nur als eine grobe Zusammenfassung der Geschichte der vier Dörfer unserer Großgemeinde auf der Grundlage von Forschungsergebnissen aus den in den Fußnoten angegebenen Werken betrachtet werden.

Bitte bedienen Sie sich dieser oder anderer Geschichtswerke, um sich ein umfassendes Bild der Dörfer zu machen und um sich näher zu informieren.

http://wwweimatverein-butzweiler.de/

Nikolaus Lieser, 1998
(Daten *der Verbandsgemeinde Trier-Land - Stand 31.12.97
*aus dem haushaltsplan der Gemeinde Newel 1998
Zitate aus *Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Bd 12.2:Kreis Trier Saarburg
*Aufsatz Dr. Nikolaus Kyll, Festschrift 1967
*Butzweiler und seine Geschichte, Klaus Pauli
*Zweihundertfünfzig Jahre Loricher Kapelle 18./19. Juli 1987, Pfarramt Sankt Remigius Butzweiler, E. Gotthard
*Geschichte des Trierischen Landes und Volkes, J. Leonardy

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.582512
lat: 49.813563
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.newel.de/

Datenquellen
http://www.newel.de und http://www.heimatverein-butzweiler.de/

Bildquellen
Bild 1: http://www.newel.de - Ortsansicht Newel 1989 (Freig.Nr.26620-2)

Stand
Letzte Bearbeitung: 07.10.2003
Interne ID: 131
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=131
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