Schlacht an der Konzer Brücke (1)
Reinig, Gemeinde Wasserliesch
Beschreibung
Die Wasserliescher Bevölkerung hatte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder unter kriegerischen Ereignissen zu leiden. Eine große Schlacht auf Gemeindegebiet in unmittelbarer Nähe des Ortsteils Reinig ist in die Geschichte eingegangen:
Seit Beginn des dreißigjährigen Krieges gab es im Trierer Land ständig irgendwelche kriegerische Auseinandersetzungen. Im Jahre 1673 im Verlauf eines der französischen Raubkriege hatten die Franzosen die Gegend unter Ludwig XIV. überfallen und besetzt. Im Verlauf der Befreiung der Stadt Trier von der französischen Besatzung kam es am 11. August 1675 in der Talniederung der Saarmündung zu einer großen Schlacht zwischen den Truppen des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, des Herzogs Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, Fürstbischof von Osnabrück und des Herzogs Karl von Lothringen und den französischen Truppen unter Marschall François de Bône de Créqui. In dieser historisch belegten Schlacht bei der Conzer Brück, wie sie in der einschlägigen Literatur dokumentiert ist, wurden die Franzosen vernichtend geschlagen. Entscheidend für den Sieg war der Einsatz des "rechten Flügels" der kaiserlichen Truppen unter dem Kommando des aus Genua stammenden Generalmajor Otto Heinrich Marchese de Savone Caretto de Grana von der strategisch günstig gelegenen Granahöhe an der Ostflanke des Liescher Berges aus. Sie bot ihm dazu mit einen umfassenden Überblick über das Schlachtfeld die optimale Voraussetzung. Die Franzosen waren mit 15.000 Mann und 11 Kanonen in die Schlacht gezogen. 2000 Mann fielen, 1600 gerieten in Gefangenschaft. Neben 80 Fahnen und Standarten erbeuteten die kaiserlichen Truppen alle 11 Kanonen und 200 Wagen mit Versorgungsgütern, wie der Chronist zu berichten weiß. Die Gefallenen sollen oberhalb der Granahöhe auf der etwas höher gelegenen Terrasse des Berghanges im Distrikt Auf der Kerrichhof, der heute noch im Volksmund Ob 'm Körfich (auf dem Kirchhof) genannt wird, begraben worden sein. Auf dem später landwirtschaftlich genutzten Schlachtfeld fanden Bauern bis in die jüngere Vergangenheit hinein immer wieder mal Reste von Waffen und anderem Kriegsgerät.
Zum Gedenken an den Sieg setzte man General Grana 1892 auf der Granahöhe ein Denkmal mit den Inschriften (entgegen dem Uhrzeigersinn):
Seite 1: "ZUR ERINNERUNG AN DIE SCHLACHT AN DER CONZER BRÜCKE" und darunter: "AM 11. AUGUST 1675 ERFOCHTEN HIER DEUTSCHE TRUPPEN, KAISERLICHE, LOTHRINGER, LÜNEBURGER, MÜNSTERLÄNDER, OSNABRÜCKER, TRIERER UNTER HERZOG GEORG WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG ÜBER DIE FRANZOSEN UNTER MARSCHALL DE CREQUI EINEN GLÄNZENDEN SIEG" sowie: "BLEIBT DEUTSCHE EINTRÄCHTIG! SO BLEIBT IHR MÄCHTIG"
Seite 2: "BALD NACH DIESER SCHLACHT WURDE TRIER DER GEWALT DER FRANZOSEN ENTRISSEN UND DER DURCH DEUTSCHE GESINNUNG AUSGEZEICHNETE KURFÜRST ERZBISCHOF KARL KASPAR VON DER LEYEN ZOG WIEDER IN SEINE HAUPTSTADT EIN"
Seite 3: "VON DIESER HÖHE SETZTE DER KAISERLICHE GENERAL GRANA DEN ANGRIFF DES RECHTEN FLÜGELS AN, DER DIE NIEDERLAGE DER FEINDE NACH DREISTÜNDIGEM KAMPF ENTSCHIED"
Seite 4: "ERRICHTET 1892"
Die Schlacht vor der Granahöhe leitete die Befreiung der Stadt Trier und des Kurfürstentums Trier ein. Sie hielt jedoch nicht lange vor, denn schon 1684 kamen die Franzosen zurück und besetzten wiederum das Land.
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Ortsname / Ortsgeschichte /
Schlachtfelder Zeit:
11.08.1675
Epoche:
Renaissance
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.561233
lat: 49.697686
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Beim Fuchsgraben
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserliesch
Datenquellen
Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserliesch
Bildquellen
Bild 1: Google Earth
Bild 2: © Ferdinand Hein, Wasserliesch, 2011.
Stand
Letzte Bearbeitung: 27.06.2011
Interne ID: 13233
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13233
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