Ortsname / Ortsgeschichte

Lorich, Gemeinde Newel

Beschreibung
Die kleine, bis 1973 selbständige Gemeinde zählte beim Zusammenschluss zur Großgemeinde Newel 75 Einwohner. Der Ort liegt am Rand des Muschelkalkgebietes des Gutlandes in einem Sandsteinbereich, der durch enge Verwerfungslinien gekennzeichnet ist und im kleinen Raum auch Bereiche von oberen Hangabschnitten der zum Loricher Bach abfallenden Ebene nimmt der Ort eine Hangmulde an einer Quelle ein.

Namensursprung
Der 975 in einer verfälschten Urkunde als Lorchen überlieferte Ort wird 980 als Lorreke genannt. Im 13. Und 14. Jahrhundert differierte die Nennung zwischen lorche, Loriche und Lorge. Weingärten werden 1348 im Loricher Gerichte überliefert. Der Ortsname wird mit dem lateinischen Bezeichnung für Schutzwehr beziehungsweise Umwallung erklärt, womit der nahe bei Lorich verlaufende und das Sandsteingebiet aussparende römische Langmauerbezirk unmittelbar auf den Ortsnamen einwirkte.

Römerzeit - Mittelalter
Die vermutete römische Siedlungsstelle an der ortsüberagenden Filialkirche ist nicht nachgewiesen. Dicht am verlauf der römischen Langmauer wurden Kalksteinkastengräber mit Urnen gefunden. Nach einer verfälschten Urkunde gehörten Sirzenich und Lorich zur Pfarrei Sankt Symphorian bei Trier und wurden nach dem Untergang des Klosters vom Kloster Sankt Martin verwaltet. Nach 1002 wurden dem Martinskloster die Güter durch Erzbischof Ludolf entzogen und dem Stift Sankt Paulin zugewiesen. Laut der Sankt Pauliner Egbert-Fälschung soll Erzbischof Egbert beide Orte dem Stift bereits 981 als Ersatz für früher entzogene Güter geschenkt haben.
Lorich und Sirzenich [...] wurden dem Pfarrbezirk der Pauliner Stiftspfarrei Sankt Walburgis zugeordnet. 1650 ist die Filialkirche evangelisch Aufgeführt, die wohl anlässlich des Neubaues 1737 als klarer Hinweis auf die Dorfherrschaft das Patrozinium desPaulinis erhielt. In Lorich hatte der Stiftsprobst die Grundherrschaft und die Hoch- und Mittelgerichtsbarkeit. Dank dieser Bündelung der Rechte gelangte Lorich zum kleinen, aus weit verstreuten Dörfern bestehenden Amt Sankt Paulin.

Spätmittelalter - Neuzeit
Das kleine Dorf umfasste 1563 fünf und 1684 sechs Feuerstellen. 1787 wies Lorich 62auf, 1818 55. Das in der Mairie und spätere Bürgermeisterei Aach eingegliederte Dorf wurde 1803 als Filialkirche der Pfarrkirche Butzweiler zugeordnet. Butzweiler wurde auch Schulort. Die Einwohnerzahl stagnierte im 19h bei 70 und bis Mitte dieses Jahrhunderts, bei etwas über 90. Dementsprechend erlangte der landwirtschaftlich geprägte Ort nicht alle gemeindlichen Einrichtungen.

Quelle: 1994 Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz - Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz Bd 12.2, Bearb. V. E. Wegner - Wernsche Verlagsgesellschaft - Worms

Lorich

Erstmals urkundlich erwähnt ist Lorich in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Theoderich aus dem Jahr 975 als Lorchen und 980 als Lorreke (vergleiche Beßlich).
Es wird aber vermutet, dass der Ort erheblich älter ist. Dies lässt ein Beitrag von Philipp de Lorenzi vermuten: Die seit 882 erloschene Abtei Sankt Symphorian… umfasst außer einigen benachbarten Häusern noch die Orte Lorchen (Lorich hier irrtümlich als Filiale von Aach aufgeführt) und Sarceni (Sirzenich, Fialiale Trierweiler)

Demnach wäre Lorich etwas älter als die erste urkundliche Erwähnung festhält. Weitere Forschungsergebnisse könnten in dieser Richtung noch einige Überraschungen zu Tage fördern.

Römische Dachziegel, gefunden nahe der Loricher Kapelle, beweisen, dass auch die Römer hier Fuß gefasst hatten. Nördlich (außerhalb) des heutigen Ortes verlief die römische Langmauer, von der sich vermutlich auch der Ortsname ableitet: Lorica = befestigte Steinmauer, Schutzwehr beziehungsweise Umwallung.

Im 13. und 14. Jahrhundert wurden Namen wie Lorche, Loriche und Lorge nachgewiesen. Nach 1002 wurden dem Martinskloster die Güter durch Erzbischof Ludolf entzogen und dem Stift Sankt Paulin zugewiesen. Laut der Sankt Pauliner Egbert-Fälschung soll Erzbischof Egbert den Ort bereits 981 als Ersatz für früher entzogene Güter geschenkt haben. 1650 ist die Filialkirche unter dem Patrozinium Evangelist aufgeführt, die anlässlich des Neubaues 1737 das Patrozinium des heiligen Paulinus erhielt. Oberhalb der Kapelle stehen vier Kestenbäume, die zwischen 800 und 1000 Jahre alt sind und unter Denkmalschutz stehen.

Das Dorf ist und war stark von der Landwirtschaft geprägt. Zwar gibt es zur Zeit nur noch vier haupterwerbstätige Landwirte, so bleibt es doch ein typisches Bauerndorf der Eifel, dessen Bewohner jedoch heute zum größten Teil ihren Arbeitsplatz außerhalb des Ortes in der nahegelegenen Stadt Trier haben.
Bitte bedienen Sie sich dieser oder anderer Geschichtswerke, um sich ein umfassendes Bild der Dörfer zu machen und um sich näher zu informieren.

http://www.heimatverein-butzweiler.de/

Nikolaus Lieser, 1998
(Daten *der Verbandsgemeinde Trier-Land - Stand 31.12.97
*aus dem haushaltsplan der Gemeinde Newel 1998
Zitate aus *Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Bd 12.2:Kreis Trier Saarburg
*Aufsatz Dr. Nikolaus Kyll, Festschrift 1967
*Butzweiler und seine Geschichte, Klaus Pauli
*Zweihundertfünfzig Jahre Loricher Kapelle 18./19. Juli 1987, Pfarramt Sankt Remigius Butzweiler, E. Gotthard
*Geschichte des Trierischen Landes und Volkes, J. Leonardy

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.628902
lat: 49.794062
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.newel.de/

Datenquellen
http://www.newel.de und http://www.heimatverein-butzweiler.de/

Bildquellen
Bild 1: http://www.newel.de Ortsansicht, Luftaufnahme 1989 (freig.nr.26590-29
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2000

Stand
Letzte Bearbeitung: 16.05.2001
Interne ID: 134
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=134
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