Hünengrab Drei Mörder (1)
Bonerath, Gemeinde Bonerath
Beschreibung
In der Nähe der Straße Holzerath-Reinsfeld liegen in einem Lärchenwald drei große Quarzitblöcke. Sie tragen im Volksmund die Bezeichnung Drei Mörder.
Dort, wo die Straße von Holzerath kommend den Waldrand erreicht, muß man etwa 100 Meter der Straße waldeinwärts folgen und dann rechts in eine kleine Schneise einbiegen. Nach wenigen Schritten sieht man die Quarzitblöcke ungeordnet nebeneinander liegen. Sie wurden offensichtlich von Menschenhand hierhin geschafft. Wenn auch bis heute eine eingehende archäologische Untersuchung aussteht, so darf man doch mit großer Sicherheit vermuten, daß es sich hier um ein zerstörtes Grab aus der Frühzeit der Besiedlungsgeschichte unseres Raumes handelt. Es ähnelt den Hünengräbern, wie sie in Norddeutschland anzutreffen sind. Diese Bestattungsweise ist in unserem Raum äußerst selten anzutreffen.
Kein Wunder, daß der Volksmund andere Erklärungen für diese auffällige Steingruppe fand. Es entstand die Sage von den drei Mördern, die in den benachbarten Dörfern in verschiedenen Versionen erzählt wird. Die einen erzählen, drei Mörder hätten hier einem Mädchen aufgelauert und seien zur Strafe in Stein verwandelt worden. Andere bringen das in der Nähe liegende sogenannte Römerlager mit der Sage in Verbindung. Demnach überfielen die drei Mörder dieses Lager und seien zur Strafe mit ihrem Hund in drei große und einen kleinen Stein verwandelt worden. In einer anderen Version wird berichtet, der Reinsfelder Pfarrer sei zu einem verunglückten Holzhacker gerufen worden. Im Wald seien drei Mörder und ein Hund auf ihn eingedrungen. Der Pfarrer habe das Kreuzzeichen gemacht, und die Mörder seien zu Stein geworden.
(Homepage der VG Ruwer)
> Hünengrab von Bonerath-Holzerath
An der Landstraße von Reinsfeld nach Holzerath - Bonerath liegen kurz vor Ende des Waldgebietes auf der linken Seite ganz versteckt mehrere Megalithen im Wald nahe dem Parkplatz Drei Mörder . Die Quader aus Hunsrückquarzit wurden offenbar von Menschenhand hierher geschafft und
lassen die Vermutung zu, dass es sich um ein zerstörtes Steingrab aus der Megalithkultur handelt. Wer einmal die norddeutschen Hünengräber in der Ahlhorner Heide besucht hat, muss Ähnlichkeiten erkennen. Es handelt
sich bei dem für unsere Gegend sehr untypischen Megalithbau wohl um einen einfachen Dolmen (=kelt. Steintisch). Zwei Quader wurden als Tragsteine ähnlich aufgestellt wie die Menhire und ein dritter Quader diente als Deckstein. Später im Mittelalter wurde die Grabstätte genauso durch Umstürzen zerstört wie die Hinkelsteine. Heute liegen die seltsamen Steinquader im Bonerather Wald. Es verwundert so nicht, dass man sich in den umliegenden Dörfern verschiedene Versionen einer Sage
erzählt, die dem heidnischen Grabmal wiederum eine christliche Bedeutung zuweisen und den Namen der Steingruppe Drei Mörder erklären.
(Marlene Bollig; Eselstratt, der Hinkelstein in der Trittenheimer Moselschleife, Rätsel der Megalithkultur im Moselraum; Trittenheim 2002)
Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale /
Steinmale, Menhire /
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.786535
lat: 49.684011
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Bei den drei Mörder
Internet
http://www.bonerath.de/
Datenquellen
Homepage der VG Ruwer http://home.tonline.de/home/vgruwer/huenengrab.htm und Marlene Bollig; "Eselstratt" Trittenheim 2002
Bildquellen
Bild 1: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003 www.trittenheim.de/marlenebollig
Bild 2: © Marlene Bollig, Trittenheim, 2003. www.trittenheim.de/marlenebollig
Stand
Letzte Bearbeitung: 22.02.2008
Interne ID: 1343
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1343
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