Sankt Lucia

Katholische Filialkirche
Waldkönigen, Stadt Daun Eichenweg 4

Beschreibung
Kleiner romanisierender Bruchsteinsaal, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. [1]

Die Geschichte:
Auf einer Karte aus dem Jahre 1683 ist in Waldkönigen eine Kapelle eingezeichnet. Um 1716 wird die Kirche als "ruinös" bezeichnet. Trotzdem findet so etwa um 1752 alle 14 Tage ein Gottesdienst statt. Dann aber wird es jahrzehntelang ruhig um das Kirchlein. Im Jahr 1840 wird die schon baufällige Kapelle abgerissen. Nun werden die Messen für Waldkönigen in Neunkirchen gelesen. Im Juni 1871 beginnt endlich – nach über 30 Jahren – der Neubau der Kirche. Nach drei Jahren Bauzeit wird die Kapelle der heiligen Lucia geweiht.

Der Bau:
Die Waldkönigner Filialkirche ist 8,50 m breit und 14 m lang. Sie ist aus Eifeler Bruchsteinen gebaut. Über dem Rundbogeneingang befindet sich eine Schmuckrosette, beides aus Sandstein. Die Kirche besitzt insgesamt acht Rundbogenfenster, sechs im Schiff und zwei im Altarraum. Rechts und links im Schiff sind die Kreuzwegstationen angebracht. Sie stammen aus dem Jahr 1896 und sind im Nazarenerstil gemalt. Dieser Stil ist eine romantisch- religiöse Kunstrichtung. 1970 wird die Kirche ausgiebig renoviert. Der Innenraum wird neu angestrichen und umgestaltet. Es wird eine Elektroheizung eingebaut, der Boden wird mit Marmor ausgelegt und es werden neue Bänke gekauft. 1980 wird ein Zelebrationsaltar aus Eiche angeschafft. Solch ein Altar dient dazu, dass der Priester die Eucharistiefeier zum Volk hingewandt durchführen kann. Früher wandte sich nämlich der Priester zum Hochaltar hin, um die Eucharistiefeier durchzuführen. Ein Hochaltar ist nicht mehr vorhanden, dieser fiel leider dem Wurmfraß zum Opfer. Der Tabernakel aber kann gerettet und restauriert werden. Auch die Figur der Schutzpatronin, der hl. Lucia kann gerettet werden. Über dem Tabernakel befindet sich die Kreuzigungsgruppe mit Jesu am Kreuz, der heiligen Maria und dem heiligen Joseph. Sie stammen aus Neunkirchen und wurden 1974 restauriert. 1987 wird eine Orgel angeschafft, die das alte Harmonium ersetzt. 1999 findet die letzte Innenrenovierung statt. Im Zuge dieser Renovierung wird ein neuer Holzboden unter den Bänken verlegt. Der Tabernakel und die Kreutzwegbilder werden durch den Hobbykünstler Peter Müller geschickt restauriert.

Die Glocken:
Zwei Glocken werden seit 2005 von einem automatischen Läutwerk morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr, abends um 19 Uhr und vor der Messe geläutet. Am 25.07.1961 werden die Glocken von der Glockengießerei Mark in Brockscheid gegossen und am 13.08. des gleichen Jahres geweiht.

Die erste Glocke trägt den Namen Maria. Sie wiegt 130 kg und hat einen Durchmesser von 58cm. Auf der Glocke ist die hl. Maria mit dem Jesuskind zu sehen. Die Inschrift lautet: AVE MARIA ! WALDKÖNIGEN (Gegrüßest seiest du Maria)

Die zweite Glocke ist auf den Namen Lucia getauft. Sie ist 90kg schwer und hat einen Durchmesser von 55cm. Auf der Glocke ist das Bildnis der hl. Lucia zu sehen. Die Inschrift lautet: SANTA LUCIA, O.P.N. WALDKÖNIGEN (Hl. Lucia, bitte für uns).

Die Schutzpatronin:
Die heilige Lucia ist die Schutzpatronin der Armen, Blinden, kranken Kinder, Bauern, Glaser, Weber, Sattler, Polsterer, Schneider, Näherinnen, Elektriker und der Messerschmiede.

Die heilige Lucia hatte die Ehelosigkeit gelobt. Der daraufhin zurückgewiesene Bräutigam klagte sie als Christin an. Daraufhin wollte der Richter Paschasius sie in ein Bordell bringen lassen. Aber sie weigerte sich dorthin zu gehen. Schließlich tötete man sie um das Jahr 300 n. Chr. mit einem Schwertstich durch den Hals.

Deshalb wird die heilige Lucia oft mit einer Halswunde, mit einem Schwert, mit einer Lampe oder mit einer Fackel dargestellt. [3]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Wolff, Peter Josef Julius (Kommunal-Kreisbaumeister), Bitburg [1824-1911].
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1871-1872
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.795760
lat: 50.230409
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://home.arcor.de/waldkoenigen/kultur/kultur-filialkirche.htm

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2009.
[2] Referat von Maria Fiedler, Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun, Quelle: Pfarrei Neunkirchen St. Anna und ihre Filialen.

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 3: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.
Bild 4: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2009.

Stand
Letzte Bearbeitung: 30.04.2009
Interne ID: 13527
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13527
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