Ortsgeschichte Osburg

Osburg, Gemeinde Osburg

Beschreibung
Der Raum um Osburg war vermutlich schon um 2000 v. Chr. besiedelt, was durch den Fund eines Steinbeils angenommen werden kann. Unter Fachleuten sind die 100 Hügel des Osburger Gräberfeldes aus der Hunsrück-Eifel-Kultur (6. bis 3. Chr.) eine Begriff. Die Stetigkeit der Besiedlung zu römischer Zeit kann aus Flurnamen vermutet werden. Im 7. - 8. Jahrhundert hatte Osburg wahrscheinlich schon eine Kirche. Erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 940. Der Name Osburg leitet sich möglicherweise aus dem althochdeutschen Hotz=Schutz ab, also Schutzburg. Im 13. und 14. Jahrhundert sind Ritter von Osburg bezeugt.

Im dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Osburg wahrscheinlich zerstört. 1741 baute man in Osburg eine neue Kirche. 1843 hatte Osburg 850 Einwohner. 1869 1055 Einwohner. 1945 wurden fast 80 Prozent des Dorfes durch amerikanische Luftangriffe zerstört. Im November 1958 konnte eine neue Kirche eingeweiht werden, wobei der Burgturm der Osburg als Glockenturm der Kirche dient und Wahrzeichen des Ortes ist.

Quellen: Alfons Dewald, Osburg die Geschichte seiner Orts- und Pfarrgemeinde, Herausgeber: Ortsgemeinde Osburg

Wappenbeschreibung:
Der Schild ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz. Links oben in Blau eine silberne Burg mit einem Turm. Unten in Gold ein grüner Dreiberg mit drei grünen Tannen.

Wappenbegründung:
Das rote Kreuz in Silber ist das heraldische Wahrzeichen des Erzbistums und Kurstaates Trier, zu dem Osburg vom Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Die Burg erinnert an die ehemalige Burg Osburg, deren Turm in dieser Form heute als Turm der modernen Pfarrkirche erhalten ist. Der Dreiberg mit den Tannen weist auf die landschaftliche Lage von Osburg im Trierer Hochwald hin.

(Vom Kaseler Pitt und der Hütten Marei 1991)

>Ortsgeschichte bis 1799

vor 1190
Verschiedene vorgeschichtliche Grabhügelfelder belegen eine Besiedlung seit der Frühlatènezeit. Die römische Erschließung des Gebietes zeigt sich in einigen Siedlungsstellen. Im Norden der Gemarkung wird das Gebiet von einem römischen Nebenweg berührt. Im nicht gedeuteten Ortsnamen lässt sich der Übergang der Standortbezeichnung -berg zu -burg erkennen. (KRP)

1190 - 1200
Der Ort wird erstmals als Oysperg überliefert. Osburg liegt im inneren Bereich der königlichen Schenkung des Hochwaldes an den Trierer Erzbischof. (KRP)

Anfang 13. Jahrhundert
Zu seinem Grundbesitz erwirbt der Erzbischof auch Hochgerichtsrechte von Waldrach, Osburg, Thomm und Riveris. Osburg wird in das Hochgericht, die spätere Pflege Waldrach im Amt Pfalzel, eingegliedert. (KRP)

um 1212
Im liber annalium iurium sind die dem Erzbischof gehörenden Hufen, eine Mühle und die von ihm gegründete oder erworbene Pfarrkirche aufgeführt. Mit den Einkünften aus dieser Kirche dotiert Erzbischof Johann (1190-1212) die von ihm geweihte Stefanuskapelle nahe des Trierer Domes. (KRP)

13. Jahrhundert
Der Ort erscheint meist in leichten Abwandlungen als Ozburc, Ozburch und Hozburch. (KRP)

1317
Eine erzbischöfliche Hofstatt und der Bau eines Gebäudes für einen Hofmann wird anlässlich eines Tauschvertrages zwischen Erzbischof Balduin und dem Domkapitel genannt. Damit bildete Osburg einen geschlossenen Erzbischöflichen Bereich. Die Zusammenhänge zwischen einer Ritterfamilie von Osburg und dem Dorf sind nicht geklärt. (KRP)

14.und15. Jahrhundert
Die Schreibweise Oysburg und -berg überwiegt. (KRP)

1563
Osburg bildet eine vergleichsweise große Hochwaldgemeinde, die 23 Feuerstellen umfasst. (KRP)

1569
Den dritten Teil des Zehnten erhalten die Domvikare für die Seelsorge, die hierfür laut der Visitation einen Kaplan einsetzen. (KRP)

1684
Osburg umfasst 17 Feuerstellen. (KRP)

16.5.1741
Grundsteinlegung für die neue Kirche. (SSp)

1741
Für die neu erbaute Kirche hat der Erzbischof die Baupflicht für das Schiff, die Domvikare für den Chor. Der Turm der alten Kirche mit der darauf ruhenden Baupflicht der Gemeinde bleibt erhalten. (KRP)

15.4.1775
Morgens gegen 7 Uhr sind in Osburg 21 Häuser nebst mehreren Stallungen und Scheunen durch Brand in die Asche geleget worden (so heißt es in einem Bericht des zuständigen Verwaltungsbeamten an den Trierer Erzbischof). Als Reaktion auf diese Brandkatastrophe verfügt der Erzbischof, dass in Zukunft im gesamten Kurfürstentum Trier alle Strohdächer mit Ziegeln oder Schieffer zu erneuern seien. (eingebracht von A. Wagner)

Ende 18. Jahrhundert
Die Amtsbeschreibung des Amtes Pfalzel nennt 73 eingebürgerte Gemeinsleute. (KRP)

1800 bis 1899
1800
Osburg gehört zur Bürgermeisterei Farschweiler und später zum Amt Waldrach. (KRP)

Neben Land- und Forstwirtschaft gibt im 19. Jahrhundert der Schieferabbau Arbeit. (KRP)
Im 19. Jahrhundert werdenverschiedener im Wald verstreuter Waldhüttensiedlungen nach Osburg umgesiedelt (KRP)

1803
Das kurtrierische Hofanwesen wird infolge der Säkularisation versteigert. Die Lage das Anwesens ist ungeklärt. (KRP)

1818
Osburg hat 515 Einwohner (KRP)

1825
Der achteckige Helm der Osburger Kirche wird wegen Baufälligkeit abgerissen und der Turm um fast acht Meter erhöht. (SSp)

1828
Das Pfarrhaus wird neu gebaut (KRP)

1830
Das Schulhaus wird neu gebaut (KRP)

1843
Osburg hat 850 Einwohner (AD)

1848
Die Kirche wird vergrößert, indem das Chor mit zum Schiff genommen wird und ein neues Chor mit Sakristei angebaut wird (KRP/SSp)

1866
Gründung einer Sonntagsschule (AD)

1869
Osburg hat über 1055 Einwohner (AD)

1893
Die Straße zwischen Waldrach und Hermeskeil über Hinkelhaus und Neuhaus wird fertiggestellt (AD)

1898
Das Schulhaus wird neu gebaut (KRP)


1900 bis 1949

1901
Pastor Peter Rausch aus Tholey wird Pfarrer in Osburg (AD)

1913
Osburg erhält Wasserleitungen und elektrischen Strom (AD)

1917
Pastor Dewald aus Trier wird Pfarrer in Osburg (AD)

18.7.1917
Die letzten beiden Glocken der Kirche werden für Kriegszwecke abgeliefert (SSp)

1919
Gründung des Männer-Gesang-Vereins Osburg (MGV)

1921
Die Osburger Kirche wird mit zwei 339 und 484 kg schweren Glocken bestückt. (SSp)

1923
Im Andenken an 52 Gefallene des ersten Weltkrieges wird neben der Kirche ein Denkmal errichtet. (SSp)

1923
Die Pfarrei Osburg kommt zum Dekanat Ruwer (SSp)

1928/29
Bau einer neuen Schule (KRP/SSp)

3.1.1930
Bezug der neuen Schule mit Heizung und Badeeinrichtung (SSp)

1.2.1930
Besetzung der 4. Klasse in der Osburger Schule. Es besuchen jetzt 252 Schüler die Schule. (SSp)

1939
Osburg hat 1341 Einwohner (AD)

16.3.1945
letzter Angriff amerikanischer Jagdbomber auf Osburg (AD)

1945
60% des Dorfes sind durch den Krieg zerstört (SSp)

1947-51
Durchführung einer Flurbereinigung (SSp)

1950 bis 1979
1950
Osburg hat 1227 Einwohner (KRP)

1950
Einweihung der beiden neuen Kirchglocken, die die im zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken ersetzen. (SSp)

11.6.1950
Grundsteinlegung zum Bau des Vereinshauses des Männer-Gesang-Vereins Harmonie Osburg e.V. (MGV)

20.7.1952
Einweihung des Vereinshauses (AD)

1952
Erstaufführung des großen Passionsspiels in Osburg (MGV)

2.9.1956
Pastor Peter Jaeckel wird in sein Amt als Pfarrer eingeführt. (AD)

28.7.1958
Grundsteinlegung für die neue Kirche (AD)

23.11.1958
Erster Gottesdienst in der neuen Kirche (AD)

1959
Eröffnung einer Agentur der Kreissparkasse Trier in der Oberförsterei (AD)

1966
Gründung des Volksbildungswerkes Osburg (MGV)

1967
Gründung des Kegelclubs (AD)

24.9.1970
Gründung des Verkehrsvereins Osburger Hochwald e.V. (AD)

1972
Gründung des Tischtennisclubs (AD)

1975
Der MGV Osburg erringt den Titel Meisterchor (MGV)


1980 bis 1989
1986
Osburg hat 1606 Einwohner (KRP)

15.12.86
Das Sägewerk, zwischen Ringstraße und der Straße Am Sägewerk gelegen, brennt ab. 86 Wehrleute mit 12 Fahrzeugen sind im Einsatz. Der Sachschaden wird auf 150 000 bis 200 000 DM geschätzt (TV
17.12.)

1990 bis 1997
01/90
Der Misselbachhof, Nachfolger der verschwundenen, von Köhlern und Waldarbeitern bewohnten Hüttendörfer, wird abgerissen (TV 01/90, KRP)

31.12.92
Osburg hat 1716 Einwohner. (AB)

22.5.93
Offizielle Beurkundung der Partnerschaft zwischen den Gemeinden Velars und Osburg (AB)

31.12.93
Osburg hat 1729 Einwohner. (AB)

20.5.94
Beim Dorf- und Heimatfest tritt Doro vor 2000 Fans als Stargast auf (TV 24.5.)

08/94
Drei Tage lang feiert Osburg das 75-jährige Bestehen des Männergesangvereins (TV 23.8.)

09/94
Die Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Marktplatzes werden abgeschlossen.

12/94
Nach dem Kirchenumbau wird der Altar der Pfarrkirche durch Bischof Spital eingeweiht. (TV 7.12.)

08/95
Nach 45-jähriger Tätigkeit als Küster und Organist wird Richard Rosenkränzer in den Ruhestand verabschiedet. (TV 23.8.)

15.1.96
Ein Werbestempel Osburg - 10 Jahre Dorf- und Heimatfest wird in der Osburger Postfiliale eingesetzt (TV 18.1.)

31.12.97
Osburg hat 1803 Einwohner (AB 15.1.99)

1998
12./13.9.
Internationales Rennen des Autocrossclubs Osburg mit Nachtrennen und Finalrennen um den Gesamtsieg im Europapokal unter Beteiligung von 170 Fahrern aus 4 Ländern. (TV 19.9.)

27.09.
Bei der Bundestagswahl sind die Stimmen wie folgt verteilt:
Erststimmen: CDU 380, SPD 584, FDP 18, Bündnis 90/Die Grünen 54, Republikaner 20
Zweitstimmen: CDU 335, SPD 578, FDP 30, Bündnis 90/Die Grünen 63, PDS 13, Republikaner 21 (TV 29.9.)

22.11.
Der Kirchenchor Sankt Klemens feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst und anschließendem Festabend im Vereinshaus (Andreas Wagner)

5.12.
Bei der Treibjagd werden 34 Wildschweine, 16 Rehe und 6 Füchse zur Strecke gebracht. (TV 18.1.99)

11.12.
In der Gaststätte Schmitz wird die 10. Ausgabe der Hochwälder Geschichtsblätter der Vereinigung der Heimat- und Geschichtsfreunde im Hochwaldraum vorgestellt. Schwerpunktthema ist ein Aufsatz von
Dietmar Lauer, Kell über den Obristen Jakob von Osburg aus dem 16. Jahrhundert, der in Wittlich geboren wurde und von dessen Vorfahren angenommen wird, dass sie aus Osburg stammen. (KK)

14./15.12.
In der Nacht vom 14. zum 15. werden in einer Autowerkstatt im Gewerbegebiet 3 Porsche gestohlen und mehrere andere Fahrzeuge aufgebrochen. (TV 18.12.)

17.12.
In der Gemeinderatssitzung ist die Nutzungsmöglichkeit des unmittelbar am Marktplatz gelegenen Anwesens Scherf erneut Tagesordnungspunkt. Es wurde beschlossen die Nutzung des Gebäudes derzeit nicht festzulegen, da es möglich ist, das Anwesen in dieser hervorragenden Lage eventuell einer anderen Nutzung zuzuführen (z. Apotheke, Zahnarztpraxis etc.).(AB 15.1.)

24.-26.12.
Am Heiligabend fällt Schnee, der bis zum Mittag des 1. Weihnachtstages liegen bleibt. Dann wird es wärmer, bleibt aber bedeckt. (KK)

31.12.98
Osburg hat 1847 Einwohner (AB 15.1.99)

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Bis circa 500 vor Chr.
Epoche:
Vor- / Frühgeschichte

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.790774
lat: 49.714660
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
https://gemeinde-osburg.de/

Datenquellen
Klaus Kreienkamp, Osburg

Bildquellen
Bild 1: © Klaus Kreienkamp, Osburg. 1999
Bild 2: © Klaus Kreienkamp, Osburg, 1999

Stand
Letzte Bearbeitung: 07.10.2003
Interne ID: 1362
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1362
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