Sogenanntes Tonner-Kreuz am Burgberg

Föhren, Gemeinde Föhren

Beschreibung
Wenn man nördlich vom Föhrener Schloss auf dem
"Messepfädchen" den Berg hinaufsteigt und die Anhöhe erreicht hat, stößt man in der Nähe einer Schutzhütte auf das Tonner-Kreuz. Der Sockel dieses Kreuzes ist aus Stein gearbeitet. Darauf steht ein reich verziertes Kreuz aus Eisen mit der Figur des gekreuzigten Heilands. Auf der glatten Fläche des Sockels ist folgende Inschrift zu lesen:

"Gelobt sei Jesus Christus!"

Auf dem unteren Band des Sockels sind folgende Informationen über die Herkunft des Kreuzes festgehalten.
Errichtet i. J. 1889 Rektor Adam Tonner

Er wurde am 05.12.1835 in Föhren als Sohn der Eheleute Jonas Tonner und Anna, geb. Haubrich, geboren und starb am 03.05.1891 in New York. Als Kind wanderte er im Jahr 1847 mit seiner Familie nach Amerika aus. Dort studierte er und wurde Priester an der Sankt Magdalenen-Kirche in New York. Hier baute er im so genannten Elendsviertel eine große Kirche. Trotz der regen Tätigkeiten in seiner neuen Heimat vergaß er seine alte Heimat Föhren nicht. 1882 kam er zum ersten Mal nach Föhren.
Als er 1889 wieder Föhren besuchte, ließ er das heutige "Tonner-Kreuz" errichten und stiftete zum Andenken an sein silbernes Priesterjubiläum das Kapellchen auf Müllenburg.

Bei der Errichtung des Wegekreuzes 1889 auf dem Burgberg am "Messepfädchen" war er selbst mit dem Bildhauer Matthias Christmann aus dem Blutsgraben (untere Waldstraße) anwesend. Wie Bernhard Tonner, der damals als Achtjähriger auch dabei war, berichtet, sollte das neue Kreuz den Auswanderer an seine Jugendzeit und an ein Kreuz, das etwa 50 Meter höher stand erinnern. Im Jahr 2003 wurde das Tonner-Kreuz im Auftrag der Ortsgemeinde Föhren restauriert.

Wie schon vorher erwähnt, führte an diesem Kreuz das "Messepfädchen" vorbei. Dieser Begriff stammt aus der Zeit, als die Naurather noch zu Fuß nach Föhren in die Kirche gingen. Sie suchten sich natürlich den kürzesten Weg aus. Der führte seitlich vom Karlsweg am Tonner-Kreuz vorbei den Burgberg hinunter zum Schloss-Kreuz. Dann ging es durch die "Burg" und über den Burgweg oder den Hohlweg zur Kirche. Der Besuch der Heiligen Messe auf diesem Weg liegt allerdings schon sehr lange zurück. Jedoch die Kommunionkinder von Naurath mussten noch bis Anfang der fünfziger Jahren zu Fuß in den Kommunionunterricht nach Föhren gehen. Dabei erreichten sie ihr Ziel über das Messepfädchen oder den Karlsweg. Der heute noch begehbare Teil des Messepfädchens am Burgberg ist Teilstück des Föhrener Wanderweges B. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Christmann, Matthias (Bildhauer)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Bildstöcke und Kreuzwegstationen
Zeit:
1889
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.760209
lat: 49.86775
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Burbach

Internet
https://www.gemeinde-foehren.de/de/willkommen/

Datenquellen
[1] Peter Feltes. Niederschrift von Bernhard Tonner (Föhrener Chronik) Herausgeber: Ortsgemeinde Heimat- und Verkehrsverein Föhren, 2006.

Bildquellen
Bild 1: © Helmut Bauer, Trier, 2014.
Bild 2: © Helmut Bauer, Trier, 2014.
Bild 3: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 4: © Michael Grün, Trier, 2022.
Bild 5: © Michael Grün, Trier, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 08.08.2022
Interne ID: 13736
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13736
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