Fierskapelle
Kues, Stadt Bernkastel-Kues Panoramastraße
Beschreibung
Wegekapelle westlich oberhalb der Stadt in den Weinbergen. Recht aufwendiger dreiseitig geschlossener Putzbau in gotisierenden Formen. Innen Pietà von 1907. [1]
Hoch über Kues in den Weinbergen am Rande zum „Kueser Plateau“, bevor der Kapellenweg auf die Panoramastrasse trifft, steht weithin sichtbar die Fierskapelle. Hier stand bis 1901 die Ruine eines Kapellchens, im Volksmund „Fiers-Kapellchen“ genannt. Diese kleine Kapelle war der heiligen Anna geweiht. Unter der Verwaltung des Rektors des Sankt Nikolaus-Hospitals und Pastors, Nikolaus Thiel aus Monzelfeld (1821-1827), wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen. Sie war gestiftet aus dem Nachlasse des kurfürstlichen Hofschultheißen Andreas Fier, der in seinem Testament vom 20. Dez.1676 seinen Enkel Stefan zum Erben bestimmte und in einer Stiftung von 4000 Florin, heute rd. 2.000 €, als Vermächtnis festlegte, dass für die Armen und für die Unterhaltung „der von ihm gebauten Kapelle“ hier das heilige Messopfer gefeiert werden sollte. Ebenso legte er auch die Anzahl der heiigen Messen fest, die hier übers Jahr zu feiern seien und bestimmte, dass von den Zinsen dieser Stiftung das Salär für den Zelebranten und die Anzahl der heiligen Messen für deren Bezahlung heranzuziehen sei. Fier war lange Mitglied der noch heute in Kues bestehenden „Marianischen Bruderschaft“ und wurde 1682 zum „Brudermeister“ gewählt.
Die heutige Kapelle, ein fünfeckiger Bau, wurde an alter Stelle als Marienkapelle in den Jahren nach 1903 erbaut und durch Spenden finanziert. Den Altar in der Kapelle setzte Steinmetz Christian Schmitt aus Kues. Durch die vom Morbacher Bildhauer Bonnekoh geschaffene Pieta, 110 cm hoch aus Zement und Kalkguss geschaffen, wurde 1907 die Innenaustattung ergänzt. Die Inschrift im Sockel der Pieta lautet : O, schmerzhafte Mutter Maria! Bitte für uns Sünder ! Die Kapelle hat folgende Ausmaße : Giebelhöhe 490 cm, Breite 430 cm Tiefe 6,50 cm. An die Gefallenen beider Weltkriege erinnert eine Gedenktafel. 1951 wurden in der Kapelle neue Fenster eingesetzt und 1952 erhielt sie innen und außen einen neuen Anstrich. Letztmalig wurde 2003 die Fierskapelle durch die Mitglieder der Marianischen Bruderschaft der Pfarrei Sankt Briktius grundlegend restauriert und aus Eigenmittel der „Bruderschaftsmitglieder“ und Spenden finanziert. Hierbei wurde nach Angabe von Restauratoren die Kapelle innen wie außen farblich neu gestaltet, das Dach saniert und der Eingangsbereich mit seitlich aufgemalten Lilien und dem Bildnis der Madonna über dem Portal versehen.
Noch heute erinnert der Name an den ursprünglichen Erbauer und Wohltäter. Von der Fiers-Kapelle bietet sich ein herrlicher Blick auf die Mosel, Burg Landshut und die Stadt Bernkastel-Kues. [2]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Kapellen Zeit:
1903
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.060243
lat: 49.918353
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unter der Fierskapelle
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernkastel-Kues
Datenquellen
[1] Denkmalliste des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Juni 2008. Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich Beraten, Planen, Fördern. Postfach 1420, 54504 Wittlich.
[2] Erich Wilbert, Bernkastel-Kues
Quelle:
Chronik von Kues Franz Schmitt
Trierischer Volksfreund vom 6. Oktober 2003
Bildquellen
Bild 1: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2024.
Bild 2: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2024.
Bild 3: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2024.
Bild 4: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2024.
Stand
Letzte Bearbeitung: 28.07.2024
Interne ID: 13757
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13757
ObjektURL als Mail versenden