Ehemalige Abtei Sankt Maximin - Wallfahrtsstätte

Trier-Nord, Stadt Trier Maximinstraße

Beschreibung
Wallfahrt zu: Maximin; Reliquie
Alter: Spät-Mittelalter
[Prof. Dr. Bernhard Schneider: Wallfahrten im frühneuzeitlichen Erzbistum Trier.]


Ehemalige Benediktinerabtei Sankt Maximin. (853 zum ersten Mal erwähnt) war im Mittelalter das reichste und angesehenste der vier Trierer Benediktinerklöster. Heutige Nutzung (nach 20 Jahren Renovierung) als Konzertsaal sowie Turnhalle der naheliegenden Schule.

> Abtei über dem Grab des Bischofs Sankt Maximin
Man erreicht die Kirche durch den Torbogen des ehemaligen Abteibereiches. Das Tor ist im Zeichen Seiz gebaut. Die Kirche wurde von 1680 bis 1684 unter dem Abt Alexander Henn von dem Baumeister Hans N. Kuckeisen erbaut. 1802 wurde sie säkularisiert, ab 1815 völlig umgeändert und als Kaserne genutzt. 1870 wurde der Ostteil der Kaserne als Garnisonskirche ausgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb von den Abteibauten nichts übrig, 1979 bemühte man sich, das ursprünglich Äußere der Kirche wiederherzustellen, indem man die Umbauten rückgängig machte.

Bei Grabungen entdeckte man, dass wohl bereits im 4. Jahrhundert eine Kirche auf einem frühchristlichen Friedhof entstanden sein musste, als deren Erbauer Bischof Agritius (312-322) und sein Nachfolger Maximinius gelten. Beide wurden in dem Vorläufer des heutigen Baus beigesetzt. Im 7. Jahrhundert baute man für das Maximinus-Grab eine Krypta. Nach den Zerstörungen durch die Normannen und dem Anwachsen der Benediktinerabtei wurde ein Neubau nötig, dessen Weihedaten zwischen 942 und 952 liegen. Den mittelalterlichen Bauphasen folgten nach Zerstörungen die Wiederaufbauten von 1582 bis 1624 und 1680 bis 1684.

Architektur:
In einem eingeladenen Wettbewerb im Jahre 1989 zur Umnutzung der ehemaligen Klosterkirche Sankt Maximin sollten folgende Vorgaben erfüllt werden: Das bereits wiedergewonnene Erscheinungsbild im Äußeren und Inneren musste gewahrt bleiben, es waren Vorschläge für sportliche und kulturelle Nutzungen zu erbringen und die archäologischen Befunde unter der Kirche zugänglich zu machen.
Architekt: Gottfried Böhm
Quelle: Detail - Zeitschrift für Architektur + Baudetail: Umnutzung - Ergänzung - Sanierung, 3/1996 S. 353 - 358

URL: http://www.archINFORM.de/projekte/5422tm

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Kuckeisen, Hans N.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Wallfahrtsstätten
Zeit:
Circa 1100 bis circa 1500
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.65172
lat: 49.75966
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsabtei_St._Maximin

Datenquellen
[1] Prof. Dr. Bernhard Schneider: Wallfahrten im frühneuzeitlichen Erzbistum Trier. In: Kurtrierisches Jahrbuch 2007. Hrsg.: Stadtbibliothek Trier und Verein Kurtrierisches Jahrbuch e. V. ISSN 0452-9081
[2] Seite „Liste profanierter Kirchen im Bistum Trier“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2023, 21:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_profanierter_Kirchen_im_Bistum_Trier&oldid=234994710 (Abgerufen: 1. Juli 2023, 09:17 UTC)

Bildquellen
Bild 1: © Helge Rieder, Konz, 2000
Bild 2: © Helge Rieder, Konz, 1999

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.07.2023
Interne ID: 13760
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=13760
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