Erste Erwähnung von Lissendorf
Lissendorf, Gemeinde Lissendorf
Beschreibung
Urkundlich wurde der Ort 893 erstmals erwähnt. Er war Sitz eines Adelsgeschlechts von Lissendorf. Als Besitzer der Burg werden 1687 das Haus von Schellart, bis 1794 die Grafen von Manderscheid-Blankenheim erwähnt. Später wurde die Burg durch die Franzosen versteigert und schließlich abgerissen.
> Wappen:
Oben ist das Wappen der Ortsgemeinde Lissendorf abgebildet. Dieses Wappen ist durch mehrere Siegelabdruecke von Mitgliedern der Familie von Lissendorf überliefert; nicht jedoch die Farben, diese wurden frei gewählt.
Geschichte:
Wann der Mensch die Gemarkung Lissendorf erstmals betreten hat, liegt naturgemäß im Dunkel der Geschichte. Es muss aber schon sehr früh gewesen sein. Davon zeugen u.a. ein mittelsteinzeitlicher Fund (circa 8.300 bis 4.300 v. Chr.) in Birgel und die Herstellung von Reibsteinen während der Eisenzeit am Vulkan Ruderbuesch; also Funde in unmittelbarer Nähe der Gemeinde und deren Gemarkung. Eine kontinuierliche Besiedlung des Lissendorfer Raumes lässt sich jedoch erst mit Beginn der römischen Herrschaft über die Eifel nachweisen.
Es war vor allem die bedeutende HeerStraße von Trier über Bitburg, Oos, Jünkerath und Marmagen nach Köln, die das Gebiet des heutigen Lissendorf berührte und - unterstützt durch zahlreiche NebenStraßen - die Besiedlung des Raumes begünstigte.
Grabfunde, die auf das erste bis zweite Jahrhundert datieren, der Nachweis einer römischen Höhenbefestigung oder eines Signalpostens auf dem Burgberg und einer römischen Villa in Birgel sind Zeugen dieser Epoche.
Mit dem erzwungenen Abzug der Römer im 5. Jahrhundert war der Boden bereitet für die fränkische Landnahme, die im sechsten bis siebten Jahrhundert zur Gründung und Namensgebung des Ortes führte.
Als Beweise hierfür lassen sich aufführen:
1. ein fränkisches Gräberfeld aus dem sechsten bis siebten Jahrhundert
2. die Erkenntnisse der Ortsnamensforschung über die Endung dorf
3. das Patronat des Sankt Dionysius, der neben Sankt Martin und Sankt Remigius ein beliebter Patron der Franken war, und
4. die landwirtschaftlich gut nutzbare Lage und die Vorliebe der Franken für solche Flächen - insbesondere der Eifeler Kalkmulden.
Die erste urkundliche Erwähnung verdankt Lissendorf - wie viele andere Orte der Eifel - dem Prümer Urbar, einem Besitzverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahre 893, welches uns durch eine Abschrift aus dem Jahre 1222 überliefert ist.
Hierin ist Lissendorf mehrfach in der Schreibweise Lizendorpht erwähnt. Über die Pflichten der Lissendorfer Buerger berichtet das Urbar:
Alle von Rommersheim, Wallersheim,[…]Lissendorf schneiden Heu, sammeln und fahren es ein, ausgenommen die von Sarresdorf und Lissendorf. Diese schneiden und sammeln es, aber fahren es nicht ein.
Die nächsten urkundlichen Erwähnungen in Bezug auf Besitzverhältnisse sind:
1105 wird der Zehnt an das Stift Münstereifel gezahlt
1136 wird der Heu-Zehnt an das Sankt Marienstift Prüm geliefert
1374 bezieht die Kapelle Kasselburg den Zehnten
1391 besitzt noch das Geschlecht von Lissendorf Eigentum zu Lissendorf
1457 erwirbt Gerhard von Loen, Graf von Blankenheim u.a. einen Hof zu Lissendorf
1512 stirbt Wilhelm von Mirbach, Herr zu[…]Lissendorf
1488 und 1510 wird Phillip von Schoenberg mit Renten zu Lissendorf belehnt
1559 wird August Wicherding von Hillesheim mit einem Gut zu Lissendorf belehnt
1612 verkauft Carl Graf von Manderscheid-Blankenheim eine Kornrente
aus seinem Zehnt zu Lissendorf an dem Prior des Konvents zu Prüm
1794 besitzt der Graf von Manderscheid noch das Gut Herrengiftchen in Lissendorf welches am 20. Juli 1804 von der französischen Regierung für 1725 Frs. (460 Taler) versteigert wurde.
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Bibliographie:
Lissendorf - Unser Dorf und seine Geschichte Lothar Schun 1983
Die Pfarrei Lissendorf 1933 - 1949 Teil 1 Lothar Schun 1993
Die Pfarrei Lissendorf 1933 - 1949 Teil 2 in Vorbereitung
Lissendorf Häuser und Familien 1993 Peter Hoffmann
Geschichte des Bahnhof Lissendorf 1993 Eisenbahnfreunde Jünkerath
Erholungsgebiet Oberes Kylltal Serie Die schöne Eifel, 1986, Eifelverein
100 Jahre Pfarrkirche Lissendorf 1886 - 1986
Lissendorf im Focus der Zeit 1997
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Lothar Schun Grausweg 19 54587 Lissendorf
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Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Ortsname / Ortsgeschichte /
Zeit:
Circa 500 vor Chr. bis circa 500 nach Chr.
Epoche:
Kelten- / Römerzeit
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.605342
lat: 50.315895
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.lissendorf.net/
Datenquellen
Lothar Schun, Grausweg 19, 54587 Lissendorf
Bildquellen
Bild 1: Fredy Lange (1963). Sammlung Wilma Herzog, Gerolstein, 2012. © Edith Lange-Löckenhoff.
Stand
Letzte Bearbeitung: 22.07.2012
Interne ID: 1505
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1505
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