Kreuzigungsgruppe

Kues, Stadt Bernkastel-Kues Weingartenstraße 34

Beschreibung
Kreuzigungsgruppe auf altarartigem Unterbau, bezeichnet 1660. [1]

In der Weingartenstrasse, gegenüber dem Haus Nr.34, steht ein mächtiges Wegkreuz, das als Altarkreuz gearbeitet ist. Die Kreuzigungsgruppe mißt ohne Altar 185 cm, der Korpus 50 cm, während der Altar die Maße 105 X 100 cm aufweist. Kreuzigungsgruppe und Altar sind aus rotem, die beiden Stifterfiguren aus gelbem Sandstein hergestellt. Diese gehören auch ursprünglich nicht zum Bild, im Vergleich zum Corpus Christi handelt es sich bei ihnen um eine bedeutend primitivere Arbeit. Auf den auffällig schweren Altartisch ohne Abschlußplatte ist ein schwerer Steinblock als Aufbau gesetzt. Dieser enthält eine mit reichem Blattwerk und barocken Zierlinien umrahmte, außergewöhnlich große Kartusche mit folgender Inschrift :

1660 DEN 12 MEY HAT DER
EHRSAMER PETER HAVB VON BERNCASTEL
UND CATHRINA LEMBERS VON CUS EHELEVTH
DES BITTER LEIDENS JESV CHRISTI DIESES CR
EVTZ AVFGERICHT DIS BILT IST GOTT SELBER
NIT ER WIRD ALLEIN BEDEIT DARMIT
NIT DAS DIS BILT GOTT SELBER SEY SONDERN
DAS MIR SEINER GEDENCKEN DARBEY

Der seltsam erscheinende Text der Inschrift findet sich in ähnlicher Form auf Kreuzen in Lieser und anderen Moselorten. Er erinnert an die Zeit etwa 100 Jahre zuvor, als die Bilderstürmer viele Wegkreuze zerstörten mit der Begründung, das Bild werde als Gott angebetet.

Den Abschluß bildet eine Kreuzigungsgruppe mit zwei großen, freistehenden Beifiguren. Auf dem unteren Teil des senkrechten Kreuzschaftes ist die Haus- oder Handelsmarke des Stifters Peter Haub zu erkennen, der nach den Buchstaben v.B. von Bernkastel stammt. Die formenreiche Marke enthält das Namensmonogramm der beiden Eheleute P H & C L – (Peter Haub & Cathrina Lembers).

Nach Meyer läßt die nach vorn schauende Vier der Marke vermuten; daß der Errichter ein Handelsgewerbe betrieb. [4] Unterhalb der Marke ist ein Totenschädel ausgehauen. Das Kreuz wirkt wie ein Denkmal, an dem früher der erste Fronleichnamssegen erteilt wurde. Der Bildhauer Bernd Wendhut aus der Weingartenstrasse 24 in Kues hat das Wegkreuz 1978 restauriert.[3] [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Wendhut, Bernd. Restaurierung von 1978.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Bildstöcke und Kreuzwegstationen
Zeit:
1660
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.060803
lat: 49.911920
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.net-art.de/Kropp/andel.htm

Datenquellen
[1] Denkmalliste des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Juni 2008. Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Fachbereich Beraten, Planen, Fördern. Postfach 1420, 54504 Wittlich.
[2] Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.
[3] Franz Schmitt "Chronik von Kues" S. 366-367
[4] Georg Jakob Meyer, Wegkreuze und Bildstöcke im Kreis Bernkastel, 1959, Bl. 13.

Bildquellen
Bild 1: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.
Bild 2: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.
Bild 3: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.
Bild 4: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.
Bild 5: © Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2022.

Stand
Letzte Bearbeitung: 25.01.2022
Interne ID: 15800
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=15800
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