Kreuz beim Züscher Hammer
Schmelz, Gemeinde Neuhütten
Beschreibung
Das Kreuz im Tal geht entstehungsmäßig zurück auf den Züscher Hammer, die Eisenschmelze. Diese wurde 1694 errichtet. Die zugezogenen Hüttenarbeiter, hiervon viele aus dem wallonischen Belgien und Luxemburg, waren katholisch. In Züsch jedoch bestand nur eine evangelische Kirche. So bemühte man sich, für diese Glaubensgemeinschaft eine katholische Gottesdienststätte zu errichten.
Am 4. Juli 1698 konnte die Kapelle eingeweiht werden. 1782 im Dezember stürzte das kleine Gotteshaus aus Baufälligkeit zusammen. In der Nähe der Kapelle wurde um 1700 ein Friedhof errichtet. In der folgenden Zeit geriet diese Stätte in Vergessenheit. Billen faßte 1942 den Plan, an der Stätte der ehemaligen Kapelle ein Gedenkkreuz zu errichten. Am 5. Juli 1942 genehmigten die Erben von Beulwitz, auf diesem ihrem Eigentum ein Kreuz zu erstellen. Auch gestatteten sie, hier künftig Gedenkfeiern abzuhalten. Gemäß der damaligen Widmung sollte das Kreuz eine dreifache Bedeutung haben: Standort der damaligen Kapelle, Mahnmal für die toten Ahnen und Gedenkstätte für die Gefallenen in fremder Erde.
Durch die Kriegswirren wurde das Vorhaben verzögert. Schließlich konnte am Sonntag, dem 22. April 1945, das Kreuz errichtet und am 25. April eingeweiht werden. "Das Kreuz mit seinen weit ausgestreckten Armen soll sie gleichsam ganz weit ausgestreckt halten über all die Toten hier aus dem Tale, denen damals unchristliche Unduldsamkeit noch nicht einmal ein Grab in dieser Erde gönnte und auch über all unsere lieben Gefallenen der beiden unseligen großen Kriege, die ebenfalls keine letzte Ruhestätte in der Heimaterde gefunden haben" (zeitgenössischer Bericht).
Das Mahnmal war ein Jahrzehnt später morsch geworden. Auf Betreiben der katholischen Kirchengemeinde wurde ihr 1955 das Gelände im Tal von der Erbgemeinschaft von Beulwitz geschenkt. Im Zuge der Renovierung wurde der Sockel gemauert, worauf das neue Holzkreuz kam. In den Sockel integriert wurde ein Sandstein mit der Inschrift "Kirche im Tal 1696 -1784". Dieser Stein war am 6. Januar 1951 vom Gesims der Züscher Kirche gestürzt.
Die neuerliche Einweihung erfolgte am 16. September 1956. Später kam die Errichtung des Stausees Nonnweiler, der eine grundlegende Umgestaltung des gesamten Altbach-Tales mit sich brachte.
Mitte 1983 wurde das Kreuz durch einen Sturm umgeweht. Hierauf trat der Heimatverein Neuhütten mit Dechant Prüm ins Einvernehmen zwecks der künftigen Gestaltung des Platzes.
Am Buß- und Bettag 1984 wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung das vom Heimatverein neu gestaltete Denkmal eingeweiht. Ruhebänke in der Nähe laden zum Verweilen ein. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Bildstöcke und Kreuzwegstationen Zeit:
1945
Epoche:
20. Jahrhundert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.006012
lat: 49.638387
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Hammerweiher
Internet
http://www.neuhuetten-hochwald.de/
Datenquellen
[1] Aus dem Hochwald. Wegekreuze und Gedenksteine. Hrsg. Arbeitskreis Heimatkunde Bildungswerk Johanneshaus Hermeskeil. Hermeskeil 1991.
Bildquellen
Bild 1: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2009
Bild 2: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2009
Bild 3: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2009.
Stand
Letzte Bearbeitung: 10.09.2013
Interne ID: 17008
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17008
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