Ehemaliges Schulhaus für Sankt Paulin
Trier-Nord, Stadt Trier Thebäerstraße 51
Beschreibung
Ehemaliges Schulhaus des Vororts Sankt Paulin; siebenachsiger sogenannter Rohbau: Stichbogenfenster und Brüstungsfelder hell abgesetzt vom kleinteiligen Sandsteinquadermauerwerk, 1872, Architekt A. Massing, 1884 verlängert. [1]
In Sankt Paulin hatte bereits vor 1815 eine eingeschossige Elementarschule südlich der Kirche bestanden. 1866 wurde diese von den Schwestern des nahen Klosters "vom guten Hirten" geleitet. Die geringe Kapazität machte jedoch1872 einen 4-achsigen Neubau erforderlich. Dazu wurde von Josef Compensis ein Grundstück neben der Stiftskurie Thebäerstraße 49 angekauft.
Zu Josef Compensis: (rk) Eltern: C., Georg Carl und HENSERATH, Anna Caritas
Geboren in Sankt Paulin. Getauft am 23.01.1794 in St. Michael. Paten: Joseph Kompensis; Agnes Henzerath aus der Paulinstraße
Verbindung: Kirchliche Heirat am 30.08.1821 in Sankt Paulin. FRIEDRICH, Clara (rf)
Geboren im Maar.
Die Pläne fertigte der Kommunalbaumeister August Massing. Es sah als Stilelement vor, das Haus unverputzt zu lassen. Dafür wurde die äußere Schale des Rotsandsteinmauerwerkes sorgfältiger teils mit kleineren Quadern ausgeführt.
Gelber Sandstein setzte die Gliederungselemente davon ab. Die Liebe zum Detail ist auch aus der Kreuzblume auf der Spitze des vorspringenden Mittelteils zu erkennen.
Die Schule wurde 1884 um 3 Achsen erweitert. Die Erweiterung war in den Bauplänen von 1872 bereits vorgesehen. Im Erdgeschoß war 1884 eine Lehrer- und eine Lehrerinnenwohnung beiderseits des Treppenaufgangs. Das Obergeschoss hatte 2 Schulsäle. [2]
Nach dem Adressbuch von 1901 wohnten im Haus:
Lichter F., Volksschulrektor.
Züscher W. Volksschullehrer
Kropf Peter Wwe., Maria geb. Schaefer, Pensions-Empängerin
Stahl H., Gefängnis-Hilfsaufseher
1910 wohnten darin:
Haller Nikol., Rektor.
Haller W., Eisenbahnpraktiant
Haller Marg., Postgehilfin.
Haller H. Verwaltungs-Volontär
Krapp G., Volksschullehrer.
Engel Nikol., Wwe., ohne Stellung.
Engel P., Städtischer Obergärtner.
In den 20er Jahren stieg die Zahl der Schüler stark an. Deshalb wurden die beiden unteren Wohnungen auch in Klassenräume umgewandelt. Lehrer Georg Krapp wohnte danach in der Thebäerstraße 25.
1934 während der Nazizeit wurde die Schule in Göbenschule nach dem preußischen General August von Göben unbenannt. Nach dem 2. Weltkrieg war die Schule wieder zu klein und zog um in die Paulinstraße. Die Möbelspedition Mallmann, die nebenan ihre Geschäftsstelle hatte kaufte das Haus. Heute [2022] ist dem Haus ein Brautladen. [3]
BIER
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Massing, August (Architekt und Kommunalbaumeister), Trier.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Bildungsstätten /
Schulen Zeit:
1872
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.650884
lat: 49.761663
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Nord
Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2009.
[2] Reck, Hans-Hermann.: Die Stadterweiterung Triers. Planung und Baugeschichte vom Beginn der preußischen Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1815-1918). Verlag Trierer Historische Forschungen, 1990.
[3] Jürgen Bier, Trier, 2022.
Die Trierer Afressbücher: https://www.dilibri.de/search/quick?&query=adressb%C3%BCcher&facets=place%3D%22Trier%22
Bildquellen
Bild 1: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 2: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Bild 3: © Jürgen Bier, Trier, 2022.
Stand
Letzte Bearbeitung: 23.06.2022
Interne ID: 17029
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17029
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