Stiftsmühle
Auch Burg-, Bann- oder Kurfürstenmühle
Pfalzel, Stadt Trier Stiftstraße 11
Beschreibung
Der Mühldeich (im Volksmund Mühlbach genannt) hatte seinen Ursprung im Biewertal. Hier wurde der Loricherbach oberhalb der Einmündung in den Biewerbach abgefangen und als künstlich hochliegender Kanal -teils offen teils geschlossen- bis nach Pfalzel geführt. In der Ortslage Biewer sind heute noch Reste der künstlichen oberirdischen Kanalführung sichtbar erhalten.
Es kann angenommen werden, dass die Anlage des künstlichen Bachlaufes schon mit der Errichtung des Palatiolums in Pfalzel in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts zur Wasserversorgung erfolgte und den neuen Erfordernissen bzw. Nutzungen in den folgenden Jahrhunderten stetig angepasst wurde. Das saubere Bachwasser diente zum Waschen. Ferner erfolgte hiermit die Flutung des Burg- und Wallgrabens sowie der Bewässerung anliegender Wiesengrundstücke, jedoch nur zu bestimmten Zeiten.
„Das alleinige Ver- und Gebrauchsrecht erleidet nur die Einschränkung, daß die an den Mühldeich angrenzenden Wiesenbesitzer das Recht haben, in der Zeit vom 15. April bis 30. Mai jeden Jahres zweitfolgenden Tag das Wasser des Mühldeiches zur Wiesenbewässerung zu benutzen.“
Die Mühle (Stifts-/Burg-/Bann-/Kurfürstenmühle) wurde spätestens im 16. Jahrhundert eingerichtet, dürfte aber bis in die Zeit der Klostergründung durch Adula zum Ende des 7. Jahrhunderts zurück reichen. Mit dem Betrieb der Mühle waren Rechte und Pflichten für den Müller durch den/die Landesherr /Landes-/Grundherrschaft verbunden. Diese wurden in der Regel von Generation zu Generation übertragen. Der Mühlbetrieb erfolgte bis in die Mitte der 1940er Jahre, zuletzt durch den Bäcker und Landwirt Benedikt Görgen. Im Gebäude selbst sind keine sichtbaren Zeugnisse der Mühle erhalten.
Der Mühldeich wurde von der Gemeinde Pfalzel im August 1949 erworben. Es war geplant, dass Wasser des Mühldeiches zur Spülung der Kanalisation zu verwenden, dies wurde auch realisiert jedoch wieder eingestellt.
Die Wasserrechte wurden im August 1964 gelöscht und der Mühldeich wurde zugeschüttet. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Technische Bauten und Industrieanlagen /
Mühlen Zeit:
Anfang 19. Jahrhundert
Epoche:
Klassizismus
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.69466
lat: 49.78013
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://pfalzelarchiv.de
Datenquellen
[1] Gregor Junglen, Trier-Pfalzel, 2018.
Bildquellen
Bild 1: Sammlung Gregor Junglen, Trier-Pfalzel, 2009.
Bild 2: Sammlung Gregor Junglen, Trier-Pfalzel, 2009.
Bild 3: Sammlung Gregor Junglen, Trier-Pfalzel, 2018.
Stand
Letzte Bearbeitung: 19.12.2018
Interne ID: 17339
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17339
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