Dom - Kanzel
Dom Sankt Peter
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Domfreihof
Beschreibung
Die am dritten Pfeiler der Nordreihe stehende Kanzel ist (Inschrift) 1570 bis 1572 errichtet. Feinstkörniger nichttrierischer Sandstein. Restaurierung 1842 durch den Trierer Bildhauer Martin Walrand, 1897 durch den belgischen Bildhauer Sobry. Reste von Bemalung, die Inschriften und Ornamente in Gold auf rotbraunem Grund, waren gegen 1900 noch zu erkennen. Ein früher Kanzeldeckel ist in klassizistischer Zeit durch den jetzigen ersetzt worden.
Im Gesamtaufbau folgt die Kanzel dem in der Spätgotik entstandenen Typus eines an die Wand angelehnten Beckens mit ebenfalls angelehnter Treppe. Die architektonische Form wird unter der beginnenden frühbarocken Fülle des Ornamentes eben noch gewahrt.
[…]
Den Schaft umstehen in Nischen allegorische Figuren der fünf Sinne mit Emblemen, auf den zwei rückwärtsgelegenen Feldern Jünglingsfiguren mit übereinstimmenden, individualistisch aufgefaßten Zügen, wahrscheinlich Selbstbildnisse Hoffmanns; sie tragen je ein Schild, darauf Inschrift: "HANS RUPRICH HOFFMA BILTH. 1572", bzw. "ANNO DOMINI 1570"
[…]
Die kunstgeschichtliche Bedeutung der Kanzel besteht nach dem Gesagten darin, daß sie, wie ein zur Entfaltung bereiter Keim, die für das deutsche Kunstleben der Spätrenaissance maßgebenden belgischen Schulen zusammenfaßt und zugleich die ersten Regungen des selbständigen deutschen Frühbarocks verrät. Geschichtlich genommen ist sie Denkmal der Gegenreformation; ihre Stiftung durch das Domkapitel wurde offenbar veranlaßt durch die im Jahre 1560 erfolgte Übertragung der Dompredigt von den Dominikanern an die Jesuiten. [1]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Hoffmann, Johann Ruprecht (Bildhauer), [1545 – 1617].
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
1570-72
Epoche:
Renaissance
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.64350
lat: 49.75629
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.trierer-dom.de
Datenquellen
[1] Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Der Dom zu Trier. Druck und Verlag von L. Schwann. Düsseldorf 1931.
Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 4: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Stand
Letzte Bearbeitung: 14.01.2010
Interne ID: 17435
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17435
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