Dom - Badische Kapelle (Vikarsparadies)
Dom Sankt Peter
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Domfreihof
Beschreibung
Kurfürst Johann II. von Baden, der ihn errichtete, übernahm bei seinem Regierungsantritt von seinem Vorgänger eine Schuldenlast von 275.000 fl. Für die römische Bestätigung seiner Wahl mußte er Gebühren in Höhe von 41.000 fl. zahlen: in den ersten Jahren nach 1456 kann ein so aufwändiger Bau also nicht entstanden sein. Im Jahr 1481, wo Philipp von Savigny das Erdgeschoß durch Einbau einer Grabkapelle entstellen durfte, muß das Werk schon einige Zeit vollendet gewesen sein. Entstehungszeit also wahrscheinlich um 1470.
[…]
Das Erdgeschoß hat in seinem schmalen westlichen raume ein Tonnengewölbe, das noch aus frühgotischer zeit stammen kann. Es folgen dann zwei quadratische Joche mit Kreuzrippengewölben und nach Norden hin ein wegen der Schwierigkeiten des Grundrisses unregelmäßig gewölbtes Joch. Ein Abschluß dieses Joches nach Nordposten hin, gegen den Andreaskirchhof, war nicht vorhanden: das Erdgeschoß war also als offene Durchgangshalle gedacht. Da die in ihm erhaltenen Grabtafeln ausnahmslos Domvikaren und Präbendaten der Liebfrauenkirche angehören, ist sie der in den Domakten oft erwähnte paradisus vicariorum. Diesem Charakter entspricht die Weite des Portals nach dem Kreuzgang hin.
[…]
Das jetzige Portal, von einer für die spätantike ungewöhnlichen Monumentalität und Klarheit, bietet in dem hohen Türsturz Platz für das aufgehängte Wappen des Erbauers und für ein ganz naturalistisches Spruchband: "CUIUS ARMA (VIDES) – EST PERSUL IPSE IOANNES". Das Bandstück "VIDES" ist weggeschlagen. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Katholische Kirchen Zeit:
Um 1470
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.644105
lat: 49.755974
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.trierer-dom.de
Datenquellen
[1] Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Der Dom zu Trier. Druck und Verlag von L. Schwann. Düsseldorf 1931.
Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Bild 4: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Stand
Letzte Bearbeitung: 23.01.2010
Interne ID: 17453
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17453
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