Sankt Banthus - Toreinfahrt
Hauskapelle des Generalvikariats
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Banthusstraße
Beschreibung
Der Ursprungsbau angeblich unter Archidiakon Thiedo (952-964) erbaut. 1124 nach einer Renovierung durch Bischof Heinrich von Verdun neu geweiht, wird die Kapelle 1774 durch Domdechant Franz Karl Ludwig Freiherr Boos zu Waldeck umgebaut (s. Portalinschrift). Nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und dem Abbruch eines Anbaus auf der Westseite wieder freistehend, aber etwas verkürzt mit neuer Westwand und neuem Satteldach 1957 aufgebaut, dient der Bau heute als Hauskapelle des Generalvikariats.
Die kleine, im Kern frühromanische Saalkirche mit flachem Chorschluß an der Banthusstraße zeigt im Mauerwerk romanische und gotische Spolien. Im Mauerwerk sind verschiedene zugesetzte Gewände sichtbar, so ein romanisches Rundbogenfenster, ein gotischer dreipaßbogenverzierter Sturz oder ein Dreipaßbogenfenster Die Südwand als Eingangsseite wurde mit einem Zwillingsfenster und einem Portal barock umgestaltet. Im Türsturz das Chronogramm GRATIOSVS DECANVS, LIBER BARO A BOOS, ME ITA RENO-VARICVRAT (1774). - Im Innern unter anderem ein aus Gappenach stammender Renaissance-Altaraufsatz mit Kreuzigungsszene (spätes 16. Jahrhundert) von Gros, einem Bildhauer der Hoffmann-Schule.
Die Kapelle ist das einzige erhaltene Gebäude und ältester Bestandteil der mittelalterlichen Banthuskurie, die 1464 als Schenkung des Domkapitels an das Domhospital überging und seitdem als Banthushospital bekannt war.
Von dem im Kern romanischen und im Barock erweiterten Kuriengebäude südlich der Kapelle, das wie letztere mit der Schmalwand an die Banthusstraße grenzte und 1950 abgebrochen wurde, blieb nur das Rokoko-Portal erhalten (s. Hinter dem Dom 6). Die korbbogige Toreinfahrt an der Banthusstraße zwischen Kapelle und früherem Kuriengebäude trägt die Inschrift SEMINARIUM SANCTI BANTI. [1]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Kapellen Zeit:
Circa 500 nach Chr. bis circa 1220
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.644744
lat: 49.755018
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld
Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.1 Stadt Trier - Altstadt. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-171-8 (1. Auflage 2001)
Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2009.
Stand
Letzte Bearbeitung: 19.09.2009
Interne ID: 17510
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=17510
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