Sankt Cornelius (1)

Katholische Filialkirche
Riveris, Gemeinde Riveris Stauseestraße 38

Beschreibung
Saalbau, bezeichnet 1853. [1]

Die ursprüngliche Kapelle von 1818 wurde 1853 neu erbaut und vor wenigen Jahren renoviert.

Im Jahre 1800 n. Chr. gehörte die Gemeinde Riveris neben den Orten Farschweiler, Osburg, Thomm, Kasel, Waldrach, Morscheid und Schöndorf zum katholischen Pfarramt Pfalzel. Dieser Amtsbezirk war zu jener Zeit dem Dekanat Wadrill unterstellt, welches dem Erzstift Trier angehörte. Erstmals wurde das der Pfarrei Osburg angegliederte Oratorium (Raum zum Beten) zu Riveris im Jahre 1769 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit war die kleine Kapelle, rechts der Riveris gelegen, ein sogenanntes Heiligenhäuschen ohne Glocke, in dem die Bürger sich zu bestimmten Zeiten zum Rosenkranzgebet versammelten. Um den Gottesdienst zu besuchen, mussten die Katholiken der Gemeinde den Weg ins benachbarte Osburg auf sich nehmen.

Bei der Neuorganisation der Pfarreien des Dekanates Trier im Jahre 1803 wurde Riveris der Gemeinde Morscheid als Filialkapelle zugeteilt. Diese Neugliederung hatte zur Folge, dass Morscheid Sukkursalpfarrei (Zweigstelle) im Kanton Pfalzel wurde. Als der damalige Bischof Mannay 1805 die Pfarrei Morscheid visitierte, war der amtierende Pfarrer Matthias Minne (im Amt von 1778 - 1807) fest entschlossen, die verarmte Pfarrei aufzugeben.

Also musste eine Lösung gefunden werden, die dem Seelsorger ein angemessenes Entgelt sicherte. Bisher hatte sich Riveris nicht an den entsprechenden Abgaben beteiligt, die den Unterhalt des Pfarrers gewährleisten sollten. Allerdings dauerte es zwei Jahre, bis man sich über die Höhe des Zusatzgehaltes geeinigt hatte. Inzwischen hatte Pfarrer Peter Hammes (1807 - 1809) das Priesteramt übernommen. Danach beliefen sich die Abgaben für Riveris auf je 3 Malter Korn, Hafer und Kartoffeln (Malter = Getreidemaß, bis 1834: 1 Malter = 128 Liter, nach 1834 = 150 Liter), 30 Zentner Stroh und 20 Pfund Werg (beim Hecheln zurückbleibender Abfall von Flachs oder Hanf: Putzmittel).

Die Stolgebühren (Vergütung für Amtshandlungen) betrugen im Jahre 1809 für Kopulation (Trauung) 2 Reichstaler und 36 Albus (1 Albus hat einen Wert von circa 6 - 10 Pfennig), für die Taufe und Aussegnung je 6 Albus, für das Begräbnis eines Kindes 18 Albus und für das eines Erwachsenen mit Amt und drei Messen 2 Reichstaler und 36 Albus.

Auf diese Weise trug auch die Gemeinde Riveris ihren Teil dazu bei, die finanzielle Situation der Pfarrei Morscheid zu verbessern. Obwohl die Dorfbewohner nun auch weiterhin die Möglichkeit hatten an der heiligen Messe in der Pfarrkirche teilzunehmen, wünschten sie dennoch in der eigenen Kapelle Gottesdienste zu feiern. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Bingler, Johann Baptist (Kommunalbaumeister), Trier
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1853
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.764033
lat: 49.725401
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.riveris.de/

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2011.
[2] Homepage der Gemeinde Riveris.

Bildquellen
Bild 1: http://home.t-online.de/home/vg-ruwer/riveris/

Stand
Letzte Bearbeitung: 21.05.2014
Interne ID: 1766
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1766
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