Clemens-August-Krankenhaus

Bitburg, Stadt Bitburg Krankenhausstraße 1

Beschreibung
Im Jahre 1298 ist erstmalig der Bau eines Hospitals erwähnt, der Dank Bitburger Wohltäter für die Armen errichtet werden konnte. Dieses Hospital hatte eine wechselreiche Geschichte, bis es
1896
von den Franziskanerinnen von Waldbreitbach übernommen wurde. Das bis dahin stehende uralte Gebäude wurde abgerissen.
1928
wurde das Maria-Hilf Krankenhaus mit 50 Betten errichtet.
1930
Trägerwechsel. Am 1. April übernahmen die Barmherzigen Schwestern (Clemens-Schwestern) aus Münster das Krankenhaus. Es erhielt den Namen Clemens-August-Krankenhaus.
Clemens-August, Freiherr Droste zu Vischering, Erzbischof von Köln, hat am 1.11.1908 als damaliger Generalvikar des Bistums Münster die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern (Clemens-Schwestern) gegründet.
1933
konnte der Erweiterungsbau mit 150 Betten in Betrieb genommen werden.
1938
stehen 170 Betten sowie 50 überplanmäßige Betten zur Verfügung.
24.12.1944
wurde das Krankenhaus beim Bombenangriff auf Bitburg zu 85 % zerstört.
1956
wurde der Erweiterungsbau des Südflügels, und
1962
der Ostflügel (Funktionsabteilungen) eingeweiht.
1969
entstand ein neues Schwesternwohnheim für 110 Schwestern
1971
wurde das Krankenhaus durch einen Neubau auf 340 Betten erweitert. Es ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung.
1983
Am 8. Oktober verlassen die letzten Clemens Schwestern Bitburg.
1984
Trägerwechsel. Am 1. Januar wird das Clemens-August-Krankenhaus in Bitburg von den Franziskanerinnen aus Waldbreitbach übernommen.
1985
Einrichtung einer eigenen Krankenhausapotheke.
1987
kann die neue Krankenhaus-Zentralküche mit neuem individuellem
Speiseverteilungssystem und Zentralspüle in Betrieb genommen werden.
1989
wird das nach modernen Gesichtspunkten geplante Zentral-OP mit Zentralsterilisation eingeweiht.
1994
Zusammenschluss der Träger die Franziskanerinnen von Waldbreitbach und die Armen Dienstmägde Jesu Christi führen ihre Institutionen in die Sankt Elisabeth Stiftung zusammen
1996
wir feiern Geburtstag - seit 100 Jahren steht das Krankenhaus im Dienst des Nächsten.
1997
ab 01.05.97 werden psychisch Kranke in einer Tagesklinik betreut.
1998
Seit dem 1uni 1998 ist im Clemens-August-Krankenhaus ein CT im Betrieb.

Das Haus erhält einen neuen Namen: Clemens-August-Krankenhaus
Der Name erinnert bis heute in Bitburg an den Kölner Erzbischof Clemens August Freiherr von Droste zu Vischering (*1773 in Münster, † 1845 in Münster), den Gründer der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Mutter Maria (Clemens Schwestern). Als Kapitularvikar von Münster hatte er 1808 die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern gestiftet, damals waren es 5 Frauen, die um der Liebe Christi willen bereit waren, die armen Kranken in ihren Wohnungen zu pflegen.
Obwohl in hohen kirchlichen Ämtern stehend, hat Clemens August die Pflege der Kranken auch als seine eigene Aufgabe angesehen. Ebenso wie die Schwestern kümmerte er sich zur Zeit einer Seuche in Münster persönlich um die Erkrankten. 1827 wurde Clemens August Weihbischof von Münster, 1835 dann Erzbischof von Köln.

Schon in Münster war Clemens August dem Staat gegenüber ein
unerschrockener Verfechter kirchlicher Ideen gewesen, er galt den Behörden als schroff, und die Oberpräsidenten der Rheinprovinz und Westfalens hatten den preußischen König davor gewarnt, Clemens August als Erzbischof von Köln zuzulassen. Aber der König war persönlich beeindruckt von einer Reise, die ihn 1833 in das
Klemenshospital in Münster geführt hatte. Er schrieb am 8. Oktober 1833 dem Gründer der Genossenschaft:

Ich habe das hiesige Klemenshospital in einem so ausgezeichneten Zustande vorgefunden, dass ich nicht unterlassen kann, Ihnen mein besonderes Wohlgefallen darüber zum Ausdruck zu bringen. Friedrich
Wilhelm

So wurde Clemens August Erzbischof von Köln, der Papst bestätigte ihn am 1. Februar 1836 in diesem Amt. In der Zeit der sogenannten Kölner Wirren, in denen es vor allem um die Mischehen-Frage ging, trat der neue Metropolit auch in Köln unerschrocken für die Rechte der katholischen Kirche gegenüber dem preußischen Staat ein, so dass er 1837 - 1839 auf der Festung Minden als Gefangener festgehalten wurde.
Clemens August starb im Oktober 1845.

Die von ihm gegründete Genossenschaft war nach anfänglichen Schwierigkeiten rasch gewachsen.

Beim fünfzigjährigen Jubiläum 1858 zählte sie bereits 200 Schwestern in 43 Niederlassungen. Erst in diesem Jahr gab Papst Pius IX. der Gemeinschaft den Status einer kirchlichen Kongregation. 100 Jahre
nach der Gründung, 1908, unterhielt der Orden 88 Niederlassungen mit rund 1400 Schwestern.

Der bisherige Name des Bitburger Hauses Maria Hilf blieb auch nach 1930 für den Teil des Altbaues erhalten, in dem in Zukunft ein Altersheim untergebracht wurde.

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Krankenhäuser /
Zeit:
1298
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.526976
lat: 49.971841
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.krankenhaus-bitburg.de/

Datenquellen
Homepage von Verbandsgemeinde und Stadt Konz - Autor: Thomas Müller, Arbeitskreis Ortschronik

Bildquellen
Bild 1: http://www.krankenhaus-bitburg.de/
Bild 2: Historische Ansichtskarte
Bild 3: Heinz Drossard in: Michael Berens: Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes.
Bild 4: © Lothar Monshausen, Fotostream http://www.flickr.com/photos/lomo56/tags/meteorite/

Stand
Letzte Bearbeitung: 07.11.2010
Interne ID: 1773
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=1773
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