In der Lacherwies

Kordel, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Flur 4 liegt beiderseits der Kyll, an Flur 2/1 und Flur 3 angrenzend, mit folgenden Flurteilen: "Auf dem Langenfeld", "Im Südrech", "In der Lacherwies", "Auf der Langedel" und "In den Lagerfeldern".
Das Langenfeld ist ein ausgedehntes Ackerfeld vom Fuß des Burgberges an bis zur Kyll.
"Im Südrech": Offensichtlich liegt hier eine katasterliche Verstümmelung des Urbegriffs vor, den die Kordeler Sprache wahrheitsgetreuer bewahrt hat. In ihr heißt die Gegend "Citräa". Es handelt sich um die Kyllgegend, in der die uralte Wegverbindung zur Hochmark und zu den Felden jenseits der Kyll den Fluß durchquert, um die Furt. Sie bot bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die einzige Möglichkeit, hier eine seichte Wassertiefe mit einem Gespann zu überwinden. Der Durchgang war sogar grob gepflastert. Dies ist an Steinresten noch feststellbar. "Citräa" läßt sich nicht allzu schwierig als das lateinische Wort "citra" erkennen. Es wird mit sprachlichen Veränderungen wiederholt in der Moselgegend in Flurbezeichnungen angetroffen und bedeutet "diesseits gelegen". In unserem Falle soll Citräa die besonders beachtliche Gegend bei der alten Kyllfurt bezeichnen. Es fällt auf, daß die Flurnamen gerade um Citräa herum oft an lateinische Wortstämme gebunden sind, als Folge der erzstiftlichen Interessen in dieser Gegend in früher Zeit.
"In der Lacherwies" heißt wässeriges Wiesengelände, vom lateinischen lacus = See, Tümpel.
"In der Langedel". Von Citräa her verläuft in südlicher Richtung ein mäßiger Grabenzug, eine Delle, durch das Wiesengelände. Er mag zur Zeit seiner Namensgebung noch stärker ausgeprägt gewesen sein und vielleicht als Wegtrasse von und nach Citräa gegolten haben.
"In den Lagerfeldern". Die alte Dorfwirtschaft hat im Norden wie im Süden des Dorfes einen Lagerplatz benötigt, von dem aus die Erzeugnisse des Waldes und der Felder geregelt in die Dorfscheunen gebracht wurden, wenn Zeit und Platz für sie vorhanden waren. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.641454
lat: 49.849431
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: In der Lacherwies

Internet
http://heimatverein-kordel.de/

Datenquellen
[1] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel, 1982.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2015.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 15.01.2015
Interne ID: 18358
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=18358
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