Im hintersten Domer

Kordel, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Flur 14 beginnt schon im Dorfbereich, ein Stück oberhalb der Kyllbrücke und zieht sich über den ganzen Rücken des Vogelskopfes hin, bis sie den Tauergrund erreicht.

Gliederung: "Im Borberg", "Im Vogelskopf' und "Hinter dem Domer".
"Im Borberg" nennt sich der über der Kyllbrücke stehende Berghang. Der Bor im Borberg hat den Namen gegeben. Er umfaßt vor allem auch das alte Bergwiesengelände über dem alten Forsthaus.
Der Abhang hinter dem Vogelskreuz zum Tauergrund hin, eine stille Gegend, muß für die Kordeler etwas Feierliches, Weihevolles an sich gehabt haben. Sie nannten den Abschnitt deshalb "Im Domer" = im Dom.
Der die Gemarkungsgrenze bildende Lorbach durchfließt das tief eingeschnittene Kerbtälchen und überlässt im ganzen Lauf bis zur Mündung in die Kyll dem Tal den Namen Lorbach beziehungsweise dem Berggebiet Lorberg. Die Bezeichnung läßt sich schwerlich mit Lohe in Verbindung bringen. Eher könnte man an eine Verwandtschaft mit dem Dorfnamen Lorich denken. Lorich hat bekanntlich seinen Namen von der hier nach Norden sich wendenden römerzeitlichen Langmauer erhalten. Von "lorica" = umwallender, befestigender Zaun, Steinmauer. Auch auf der südlichen Höhe, nahe des Lorbachausganges, trifft man auf Wall- und Steinreste einer Fliehburg der einheimischen Bevölkerung aus der Zeit, als die Römer in das heimische Land einfielen. Abgesehen davon aber kann schon der beiderseitig gewaltig mit Felsen bewehrte Eingang des Lorbachtales geeigneter Anlaß gewesen sein, dem Bächlein und Tal im mittelalterlichen, kirchlich trierischen Besitz, den lateinisch gefärbten Namen anzuhängen.
"In Fitscherheld" können wir wahrscheinlich im südlichen Hang eine frühe Anpflanzung der vom Süden nach Norden vordringenden Fichte - mittelhochdeutsch "viehtin" - erblicken. In uns noch bekannter Zeit allerdings muß die Fitscherheld-Kuppe noch mit Buchenwald bestanden gewesen sein, denn der Eifelverein Kordel hatte vor dem Ersten Weltkrieg auf der höchsten Kuppe des Berges einen stolzen, hohen Buchenbaum, der absichtlich nicht abgeholzt worden war, in luftiger Höhe mit einer ersteigbaren Kanzel umgeben, von der aus man eine großartige Aussicht ins weite Land nach allen Seiten hatte. Der Berg hieß nur noch die "Kanzel".
Der über Fitscherheld sich in Richtung Hochmark weit ausdehnende Römerberg wurde früh in Kordel nur aufgrund vermuteter Beziehungen zur Römerzeit so benannt.
Vom Namen der prähistorischen Fliehburg der "Korpesley" muß klargestellt werden, daß nicht die Kordeler Sprechweise "Kapesley", was Sauerkraut bedeutet, dem Namen zugrunde liegt, sondern "corvus" = der Rabe. Der Korpesley gegenüber liegt auch die Geiersley. Der Abhang von der Fitscherheld-Kuppe zur Korpesley hin flacht sich im unteren Verlauf merklich ab. Forscher in unserer Gegend - zum Beispiel Joh. Phil. Schmitt - haben in diesem Hang noch Spuren einer frühesten, gegebenenfalls noch bis in die Vorzeit zurückreichenden landwirtschaftlichen Beackerung geglaubt feststellen zu können. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.647555
lat: 49.839894
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Hinterm Domer

Internet
http://heimatverein-kordel.de/

Datenquellen
[1] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel, 1982.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2015.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 25.04.2015
Interne ID: 18421
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=18421
ObjektURL als Mail versenden