Kreisheimatmuseum - Schaftkreuz

6. Station der Gerolsteiner Fußfälle
Gerolstein, Stadt Gerolstein Sarresdorfer Straße 26

Beschreibung
Barockes Schaftkreuz, Rotsandstein, 2. Hälfte 18. Jahrhundert. [1]

Hierzu zitiert Pater Josef Böffgen in seinem Heft "Wegekreuze und Bildstöcke in und um Gerolstein" aus dem Jahr 1981 den Gerolsteiner Heimatforscher Peter Böffgen, der sich vor allem um die Erforschung von Kreuzen und Bildstöcken verdient gemacht hat:

[...] Die 6. Station ist das Schaftkreuz links vor dem Eingang zum früheren Pfarrhaus, heute Kreisheimatmuseum. Das Kreuz stand früher an der Bahnlinie bei der Erlöserkirche. Von der älteren Generation wurde es "Krejz em Stechelche" genannt.

Mit "Betz" wird eine künstliche Wasserstelle bezeichnet, "Stechelche" bedeutet kleiner Anstieg. Ehemals führte an dem Kreuz der Kirchweg der Geeser Familien vorbei, die in Sarredorf eingepfarrt waren. Gemäß einem alten Eifer Volksglauben darf ein Kreuz ohne zwingenden Grund von seinem Standort nicht entfernt werden. Die Erfahrung zeigt, daß es an dem neuen Platz nicht oder kaum beachtet wird. Nach dem letzten Kriege wurde das Kreuz von amerikanischen Soldaten, die im Gebäude der "Gerolsteiner Brunnen" (jetzt abgerissen) ihr Quartier hatten, als Schießscheibe für Pistolenschießen benutzt. Dabei wurde der Corpus sehr stark beschädigt.

Um 1770 wurde das Kreuz im Rokokostil geschaffen. Ein Totenkopf im oberen Teil deutet auf ein Totenmahl hin. Am Ende des Kreuzschaftes stehen auf einem Täfelchen die lateinischen Buchstaben
IM
RI
das M ist verschrieben, es soll ein N sein. Dann ist es die bekannte Kreuzinschrift: Jesus Nazarenus Rex Judeaorum"….soweit Peter Böffgen. [2]

Anm.: Wilma Herzog: Noch heute (2014) ist das gepflegte Grab des Heimatforschers Peter Böffgen und seiner Familie auf dem größtenteils eingeebneten Sarresdorfer Friedhof zu sehen. [3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Bildstöcke und Kreuzwegstationen
Zeit:
Um 1770
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.65275
lat: 50.22345
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am runden Pesch

Internet
http://www.gerolstein.de/

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] Böffgen, Peter: Wegekreuze und Bildstöcke in und um Gerolstein, 1981.
[3] Wilma Herzog, Gerolstein, 2014.

Bildquellen
Bild 1: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 2: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 3: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 4: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 5: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de
Bild 6: © Sandra Wack, Neuheilenbach, 2017. www.koerbchen-gesucht.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.03.2017
Interne ID: 18456
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