Flachmoor Mürmes (2)

Naturschutzgebiet - Gemälde von Peter Otten
Mehren, Gemeinde Mehren

Beschreibung
Flachmoor und Biotop für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Bedeutsamer Brut- und Rastplatz für viele Vogelarten. Naturschutzgebiet. Betretungsverbot.

Verlandetes Maar zwischen Schalkenmehren, Saxler und Ellscheid mit gut erhaltener Maarform, in der Länge 1050 m, in der Breite 415 Meter groß, mit SO-NW-orientierter größerer Achse. Früher befand sich hier ein durch einen Damm aufgestauter Weiher. Ornithologisch sehr bedeutsames Gebiet, daher seit 1975 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.


> Der Mürmes - ein Naturschutzgebiet
Die Besucher bitten wir herzlich durch ihr Verhalten der Empfindlichkeit des Gebietes und seiner Bewohner Rechnung zu tragen. Stören Sie die Tierwelt nicht und verlassen sie bitte nicht die Wege! Machen Sie ihre Beobachtungen in Ruhe!

Entwicklungs- und Nutzungsgeschichte des Mürmes

um 10550 v. Chr.
Entstehung des Maares durch vulkanische Tätigkeiten
bis circa 8200 v. Chr.
Im Kesselgrund besteht ein kleiner See, der nur sehr langsam verlandete.
bis circa 5000 v. Chr.
Im Maarkessel wächst ein Bruchwald (Birken und Erlen).
ab circa 5000 v. Chr.
Der Bruchwald wird von einem Flachmoor abgelöst. Es handelt sich dabei vermutlich um ein Großsegenried und/oder ein Röhricht.
ab etwa 1400
Die Grafen von Manderscheid und der Kurfürsten von Trier lassen einen etwa 25langen Damm zum Bau eines Fischweihers im Mürmesmoor aufschütten.
zw. 1779 und 1810
Im Rahmen der Säkularisation wird der Mürmes vermutlich verkauft. Falls er noch nicht trocken gefallen war, wurde wahrscheinlich der Damm durchstochen.
ab etwa 1860
Durch dieder umliegenden Dörfer wird Torf für Heizzwecke gestochen. Mehrere Entwässerungsgräben werden angelegt.
bis Beginn der 50er Jahre
Der gesamte zentrale Bereich des Moores ist bis auf wenige Ausnahmen abgetorft worden. 1951 wird zum letzten Mal Torf gestochen. Die Moorwasserflächen haben sich zu großen Teilen mit einem Schwingrasen bedeckt. Die Randbereiche weisen artenreiche Feuchtwiesen auf.

10.4.1975
Ausweisung des Mürmes als Naturschutzgebiet.
1979/80
Ankauf von circa 20 Hektar des NSG durch den NABU.
ab 1982
Einbeziehung des Mürmes in das Maarprogramm.
ab 1987
Erste Grünlandflächen am Rand des Moores werden extensiv nach den Richtlinien des Biotopsicherungsprogramms bewirtschaftet. Es entsteht ein etwa 20 - 50 Meter breiter, extensiv bewirtschafteter Grünlandstreifen um das Moor herum, der als ‚Pufferzone‘ wirken soll.

Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt
Lebensraum seltener Pflanzenarten wie Schmalblättriges Wollgras, Rundblättriger Sonnentau, Fieberklee, Haarstrang-Wasserfenchel, Geflecktes Knabenkraut.

Teil- oder Ganzjahreslebensraum für viele Amphibien- und Insektenarten (vor allem Schmetterlinge und Libellen)

Brutgebiet zahlreicher Vogelarten wie Wiesenpieper, Braunkehlchen, Kiebitz, Feldschwirl, Raubwürger, Rohrammer, Kriekente und Bekassine.

Nahrungs- und Jagdgebiet vieler Vogelarten wie Mäusebussard, Rotmilan, Sperber, Habicht, Turmfalke, Baumfalke, Waldkauz, Waldohreule und Graureiher.

Rastgebiet für Zugvögel wie Kranich, Weißstorch, Rohrweihe, Rotschenkel, Grünschenkel, Reiherente und Löffelente.

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Moore / Flachmoore
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.891803
lat: 50.154363
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Mürbesweyer

Internet
http://www.nabu-daun.de/wir-sichern-fl%C3%A4chen/nsg-m%C3%BCrmes/

Datenquellen
Homepage der Gemeinde Ellscheid http://www.ellscheid.de/Kultur/Muermes.html

Bildquellen
Bild 1: Peter Otten: Mürmes Moor bei Mehren, 1972. http://www.eifel-und-kunst.de
Bild 2: Peter Otten: Mürmes, 1982. http://www.eifel-und-kunst.de
Bild 3: Peter Otten: Am Mürmes, 1990. http://www.eifel-und-kunst.de
Bild 4: Peter Otten: Am Mürmes, 1993. http://www.eifel-und-kunst.de
Bild 5: Peter Otten: Am Mürmesmoor, 1993. http://www.eifel-und-kunst.de
Bild 6: Peter Otten: Mürmes, 2000 http://www.eifel-und-kunst.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 15.01.2023
Interne ID: 18572
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=18572
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