Im Hoxberg

Kordel, Gemeinde Kordel

Beschreibung
Rund um Flur 36 bleibt in die ansteigenden Berghänge hinein noch ein begrenzter Rest der Gemarkung übrig. Von der Höhe des Fronholzberges herab läuft die Gemarkungsgrenze auf die Ecke des Mühlenwehres zu. Im auslaufenden Fronholzberg steht hoch das Wahrzeichen von Kordel, die "Kauley" = an Kaulen und Schrunden reich. Im Zusammenhang ist das ganze Felsenmassiv mit seinem mittelschichtigem, zum "Oberen Buntsandstein" hin tendierenden Sand und seinen Höhlenbildungen geologisch von Interesse. Das Bruderhäuschen bot einem Eremiten durch Jahrhunderte eine Behausung an, und die "Häl" = Hölle war mit den anderen Kauleyhöhlen im letzten Krieg für die Dorfbevölkerung als Bunker rettender Zufluchtsort.

Vom Mühlenwehr unter der Weilerstraßenkehr an steigt die Kordeler Grenze wieder in den "Hoxberg" = Hexenberg an. Über die Dohley hinweg schließt sie den Dieweltergraben ein und wendet in den "Tauenberg bei der Steinkaul". Das ist die Gegend der alten zugeschütteten Schuttkippe, wo in einem kleinen Steinbruch ehedem Steine gebrochen worden sind. Es befanden sich dort auch nach alten Berichten ein paar Stollen von mäßiger Tiefe, in welchen Spuren von den Kupfermineralien Malachit und Azurit, wie sie in den Pützlöchern vorkommen, gegraben worden sein sollen. Man könnte dann an die längst vergangene Zeit denken, in der überall um Kordel herum Zubringerdienste für die Glashütte der Hochmark geleistet wurden. Während der Name "Diewelter" bisher, weil der Gegend nach Steinbeilfunden aus der prähistorischen Zeit und römerzeitlichen Siedlungsspuren etwas Dunkles anhaftete, als "Teufelsaltar" gedeutet wurde, hält ihn W. Jungandreas womöglich für einen Personennamen namens "Diotwald". Eine historische Bedeutung hat der "Diewelter" für das Dorf behalten mit seinem reichlichen Quellwasser, das über den Hochbehälter im Tauenberg geleitet, schon 1906 eine geordnete Trinkwasserversorgung des Dorfes gewährleistete, als dies in den umgebenden Dörfern noch eine Utopie war. Die Trinkwasserversorgung vom Diewelter her ist mittlerweile aufgegeben worden, da der hohe Gehalt des Wassers an Kalziumkarbonat (21 bis 23 DH = Deutsche Härtegrade) nicht erwünscht war und für die Wasserqualität aus der landwirtschaftlichen Benutzung der umgebenden Felder ein schädigender Einfluß zu befürchten war.

Flur 34 reicht bis an den Latzenberg heran und begrenzt den Möhnerbergwald oben gegen den Möhner Bann. [1]

Einordnung
Kategorie:
Geschichte / Flurnamen /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.624387
lat: 49.845757
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Hoxberg

Internet
http://heimatverein-kordel.de/

Datenquellen
[1] Anton Obser: Kordel. Geschichte der Kylltalgemeinde. Hrsg. Ortsgemeinde Kordel, 1982.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2015.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2015.

Stand
Letzte Bearbeitung: 07.09.2015
Interne ID: 18594
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=18594
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