Sankt-Josef-Stift

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Franz-Ludwig-Straße 7-9

Beschreibung
Dreigeschossiger neugotischer Mansarddachbau mit neugotischem Portalvorbau, 1895/96, Architekt Hermann Joseph Hürth, Aachen; Ausstattung; neugotische Erweiterung 1909/10, Architekt Behr; Hauskapelle, Kreuzkapelle, Ausstattung; 1956/57 Männerexerzitienhaus Sankt Michael, 1967 Altenheimanbau. [1]

1889: Schwester Gertrud, geb. Gräfin Schaffgotsch, und ihre Cousine S. Mathilde mieten in der Feldstraße 3 ein Haus, um Exerzitien für Laien - damals in Deutschland noch unbekannt - einzurichten. Um das Werk auf eine breitere Basis zu stellen, fassen S. Gertrud und ihr bischöflicher Führer den Plan, eine Schwestern-Kongregation zu gründen.

1891: Gründung der Kongregation der "Schwestern vom heiligen Josef".

1895 bis 1896: Errichtung des Sankt-Josef-Stifts auf einem neu erworbenen Gelände in der Franz-Ludwig-Straße 7-9. Das Haus bietet Platz - Wohn- und Schlafräume - für Exerzitienteilnehmer, Fabrikarbeiterinnen, Verkäuferinnen und andere weibliche Berufsgruppen.

1897: Die Schwestern gründen den Sonntagsverein für Ladengehilfinnen, katholischen Arbeiterinnenverein, katholischen Fürsorgeverein für Frauen, Mädchen und Kinder und die Marianische Kongregation. Sie betreuen weibliche Strafgefangene, geben Hilfe zur Resozialisierung. Auf Grund der Bemühungen M. Gertruds führt eine Fabrik in Trier als erste weibliches Aufsichtspersonal ein.

1901: Schenkung eines angrenzenden Hauses durch Bischof Korum und Einrichtung als Männerexerzitienhaus Sankt Michael. Später Diözesanexerzitienhaus. Errichtung einer privaten Höheren Handelsschule in den Räumen des Josefstifts.

1914: nach Errichtung einer städtischen Höheren Handelsschule, aufgelöst.

1910: Erweiterung des Josef Stifts. Anbau einer Kapelle.

1914 - 18 und 1939 - 1945: dient das Josefstift als Lazarett.

1924: Aufnahme der Tätigkeit im Sankt-Anna-Stift, Krahnenstraße 32 (1913 vom katholischen Fürsorgeverein als Zufluchtheim für schwangere, ledige Mütter erworben). Das Haus umfasst heute vier Bereiche: Mutterschutzheim, Säuglings- und Kleinkinderheim, Mutter-Kind-Wohnheim, Kindertagesstätte.

1945/46: dient das Josefstift als Flüchtlingsheim.

1945: Gründung der Niederlassung "Maria Königin", Markusstraße 28. Die Tätigkeit der Schwestern besteht in der Leitung eines Kindergartens und -horts, Mitarbeit in der Sozialstation, Hilfe in der Pfarrseelsorge.

1956: Errichtung des jetzigen Diözesan-Exerzitienhauses.

1962: Errichtung eines Altenheims für Damen. Heute ist das Josefstift Mutterhaus der Josefschwestern, Altenheim für Schwestern und Damen, Exerzitien- und Bildungshaus und Lehrhaushalt für junge Mädchen. [2]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Hürth, Hermann Joseph (Architekt), Aachen; Erweiterung: Behr (Architekt)
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Klosteranlagen
Zeit:
1895-96
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.641178
lat: 49.760324
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.orden.de/index_kp.php?rubrik=3&seite=klosterdetails&inst_id=91&PHPSESSID=mcg81n5o

Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] Klöster in Trier von der Spätantike bis zur Gegenwart. Katalog zur Ausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung anläßlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier vom 25.3. bis 1.11.1984 im Domkreuzgang. Konzeption: Prof. Dr. Franz J. Ronig.

Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2011.

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.08.2011
Interne ID: 19498
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=19498
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