Heuschreck-Brunnen (2)
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Nagelstraße / Fleischstraße
Beschreibung
Er wurde gestiftet von der Karnevalsgesellschaft gleichen Namens, der Trierer Heuschreck KG, in Zusammenarbeit mit der Trierer Bürgerschaft. Die feierliche Übergabe des Brunnens erfolgte im Mai 1977. [1]
Lustig und schmutzig
Brunnen in Trier: Der Heuschreckbrunnen
(rin) An der Einmündung der Nagel- in die Fleischstraße steht ein Brunnen, den man erst auf den zweiten Blick als Wasserspender wahrnimmt.
Meist dient er als Sitzfläche für Fast-Food-Verzehrer oder als Abstellfläche für ebensolches Essen. Dabei ist es ein lustiger Brunnen, mit kuriosen Figuren und einer gehörigen Portion Selbstironie des Bildhauers.
Auf der Konsole im mittleren Teil des Brunnenstocks stehen fünf Trierer Originale dickbäuchig, kurzbeinig und verschmitzt grinsend nebeneinander: der lange Koorscht neben dem kleinen Kneisjen, Fischers Maathes neben dem schmalen Wichshänschen mit dem Henkeltopf und letztlich Krons Ton mit seiner Lederschürze.
Im Brunnenschaft, unter den Füßen der Steinfiguren, steckt der Brunnenbaumeister Willi Hahn. Mit dem Gesicht schaut er in die Fußgängerzone, seine Füße stehen in Richtung Brückenstraße aus der Steinsäule.
Zuoberst thront eine überdimensionale Heuschrecke, der Witzbolde rote Augen aufgesprüht haben. Offensichtlich hat der Heuschreck den Wasserfluss erschreckt, denn die fünf, wie kleine Elefantenrüssel aussehenden Wasserspeier sind trocken.
In der achteckigen Brunnenschale dümpelt in aufgefangenem Regenwasser jede Menge unappetitlichen Unrats.
Die Trierer Karnevalsgesellschaft Heuschreck hat in Zusammenarbeit mit der Trierer Bürgerschaft den Brunnen gespendet und im Mai 1977 feierlich übergeben. [2]
Der Bildhauer selbst
Doch welchem Betrachter des "Heuschreck"-Brunnens ist schon jemals aufgefallen, daß sich der Bildhauer selbst auch auf seinem Kunstwerk verewigt hat? Auf der einen Seite der steinernen Stele ragt ein Kopf her¬aus und auf der anderen Seite haben sich seine (allerdings zwei rechte) Füße durchgebohrt. Da sie aber so schön gehauen sind kann man nicht unterstellen, daß der Bildhauer zwei linke Hände beim Arbeiten hatte. [3]
Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Hahn, Willi (Bildhauer), Trier [* 07.02.1920 † 18.09.1995]
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Brunnen /
Kunstobjekte Zeit:
1977
Epoche:
20. Jahrhundert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.636572
lat: 49.754092
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
https://public-art-trier.de/objekt/heuschreckbrunnen/
Datenquellen
[1] Julia Frey - Aqua Treverenses. Brunnen in Trier, 1988. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook. ISBN: 3-88915-032-2
[2] Trierischer Volksfreund vom 15.10.2002 http://www.intrinet.de/regionales/trier/168914.php3
[3] Jutta und Thomas Albrecht: Phänomen "Heuschreck". Hrsg. Lutz Scheider. Trier 1998.
Bildquellen
Bild 1: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 2: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 3: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 4: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 5: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Bild 6: © Peter Valerius, Kordel, 2011.
Stand
Letzte Bearbeitung: 21.03.2011
Interne ID: 23008
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23008
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