Klosterkirche - Ehemaliger Efeuriese
Sankt Thomas, Gemeinde Sankt Thomas Hauptstraße
Beschreibung
Der "Epheuriese"
Noch etwas sei berichtet aus dem alten Kloster. An der Westfront der Kirche stand 1860 noch ein "Epheuriese", wie ihn der damalige Rektor des Hauses eigens bezeichnet. Offenbar war er von so außergewöhnlichem Wuchs, dass der Rektor es nicht als Lokalpatriotismus zu halten scheint, in die Akten einzuschreiben: er sei der größte des Erdkreises, unten im Stamm sei er 2,50 in breit, und oben im Giebeldreieck der Kirche messe man seinen Stammquerschnitt noch mit 1,50 m; dieser "Epheuriese" bedecke das ganze Westwerk der Kirche. Leider musste er 1861 abgeräumt werden, denn seine Äste hatten die Mauern dermaßen zerfressen und gesprengt, dass die Kirche dadurch in größte Gefahr geriet. Er stammte sicherlich aus den Anfängen des Klosters. Wenn man bedenkt, dass Efeu sich in 400 Jahren bis zu einem Meter Stammdicke entwickeln kann, dann bleibt er bei 2,50 m im Durchmesser nicht weit vom 12. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Gründung des Klosters, entfernt. Nur zwei Aste des "Epheuriesen" konnte man vor wenigen Jahren noch hoch oben im Scheitelpunkt des Rundfensters sehen. Sie hatten Jahrhunderte überdauert, weil sie gegen Regen und Fäulnis geschützt waren. Fast jährlich bauten Schwalben auf den uralten Asten ihr friedliches Nest.
Der "Epheuriese" hatte eine unwahrscheinlich nachhaltige Wirkung - vor allem bei den Schulkindern - wenn sie auf ihren heimatkundlichen Lehrwanderungen diesem Wunder der Natur nachforschten. Die beiden Aste - von unten gut auszumachen - hatten die notwendige Fällung des Riesen überlebt. Aste, die ins Mauerwerk ums Rundfenster eingedrungen waren mit einer später oben nachgemessenen Dicke von 65 cm im Umfang. Die Maße der Chronik könnten so in etwa bestätigt werden.
Die letzten Zeugen haben die zweite Renovierung nicht überlebt. Ohne jeden Grund wurden sie abmontiert, denn sie hätten keinen Schaden mehr veRuhrsachen können.
Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte /
Bäume /
Zeit:
12. Jahrhundert
Epoche:
Gotik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.599491
lat: 50.069054
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Beim Kloster
Internet
http://www.fotograf-hoeser.de/stthomas/ortschaft_geschichte.htm
Datenquellen
Karl Limburg: "St.Thomas - Geschichten in der Geschichte -", 1979, Herausgeber: Bischöfliches Priesterhaus.
Bildquellen
Bild 1: © Lothar Monshausen, Fotostream http://www.flickr.com/photos/lomo56/tags/meteorite/
Stand
Letzte Bearbeitung: 08.07.2011
Interne ID: 23293
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23293
ObjektURL als Mail versenden