Jesuitenkolleg
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Jesuitenstraße
Beschreibung
1560: Erzbischof Johann von der Leyen holt die ersten Jesuiten nach Trier, um die Reformation abzuwehren (1559 scheiterte der Reformationsversuch des Caspar Olevian) und um die innerkirchliche Reform, voranzutreiben.
Die Jesuiten lassen sich zunächst in einem Haus in der Dietrichstraße nieder. Sie eröffnen ein Kolleg mit Gymnasium, übernehmen die Kanzel im Dom und bald die Theologische Fakultät der Universität Trier.
1570: Am 19. April übergibt Erzbischof Jakob von Eltz den Jesuiten Kirche und Kloster der Franziskanerminoriten zwischen Brotstraße und Weberbachstraße (jetzt Jesuitenstraße); die Minoriten werden vom Erzbischof in das Sankt-German-Kloster in der Neustraße umgesiedelt. Die Jesuiten übernehmen für die bisherige Minoritenkirche das Dreifaltigkeitspatrozinium von der 1568 zerstörten Kirche in der Hauptapsis der Kaiserthermen. Die Schulgebäude in der Dietrichstraße werden beibehalten.
1602: Die Jesuiten kaufen von der Abtei Mettlach den heruntergekommenen Mettlacher Hof am Krahnen und errichten hier ihr Noviziatshaus (1606 vollendet).
1611-14: Bau des Jesuitenkollegs neben der Dreifaltigkeitskirche (heute Priesterseminar).
1633-35: P. Friedrich Spee von Langenfeld (1591 - 1635), Schriftsteller gegen den Hexenwahn und Dichter religiöser Lyrik, wird 1633 als Professor für Moraltheologie ans Trierer Jesuitenkolleg versetzt.
1773: Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Klemens XIV. Erzbischof Clemens Wenzeslaus verlegt die Universität von der Dietrichstraße in das Jesuitenkolleg in der Jesuitenstraße und errichtet im Noviziatshaus (am Krahnen) das Priester¬seminar ("Seminarium Clementinum").
1775 - 79: Bau des "Clementinum" am ehemaligen Jesuitenkolleg.
1779: Verlegung des Priesterseminars dorthin. Die Jesuitenkirche wird Seminarkirche.
1780: Die Alexianer räumen ihr Haus in der Engelgasse zugunsten des
Priesterseminars und ziehen in das ehemalige Noviziatshaus in der Krahnenstraße. Seitdem befindet sieh das Priesterseminar in den Gebäuden an der Jesuitenstraße.
[Prof. Dr. Josef Steinruck]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Klosteranlagen Zeit:
1560
Epoche:
Renaissance
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.640672
lat: 49.753530
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.ps-trier.de/unser_haus/geschichte/jesuitenkirche.aspx
Datenquellen
[1] Klöster in Trier von der Spätantike bis zur Gegenwart. Katalog zur Ausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung anläßlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Trier vom 25.3. bis 1.11.1984 im Domkreuzgang. Konzeption: Prof. Dr. Franz J. Ronig.
Stand
Letzte Bearbeitung: 16.08.2011
Interne ID: 23412
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23412
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