Dom - Reliquienschrein des heiligen Maternus

Dom Sankt Peter
Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Domfreihof

Beschreibung
Trier – Im Trierer Dom ist der renovierte Schrein mit den Reliquien des heiligen Maternus der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Im Rahmen einer Segensfeier war der jetzt von den Trierer Goldschmiedemeistern Hans Alof und Kerstin Biesdorf renovierte Schrein mit den Reliquien des dritten Bischofs von Trier zum ersten Mal seit rund 60 Jahren wieder zu sehen.

"Der alte Schrein mit den Maternus-Reliquien wurde schwer beschädigt, als der Dom 1944 von Bomben getroffen wurde", erzählt der Trierer Dompropst Werner Rössel vom Schicksal des neoromanischen Vorgänger-Schreins, der aus der Zeit des Trierer Bischofs Michael Korum (1881 bis 1921) stammte.

Doch die Reliquien des heiligen Maternus und ihre Verehrung sind sehr viel älter. "Die Reliquien sind in Trier seit 760 urkundlich belegt", weiß Rössel. Und es gebe noch weitere Spuren der frühen Maternus-Verehrung in Trier.

So habe in unmittelbarer Nähe der heutigen Matthias-Basilika im Süden Triers eine Maternus-Kirche mit dem Grab des Heiligen gestanden. Diese Kirche sei erstmalig 973 erwähnt, 1783 aber abgerissen worden.

Bereits 1037 habe der Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg die sterblichen Reste seines Vorgängers aus dieser Grabkirche in den Dom überführt, wo sie in der so genannten Heiltumskammer von den Gläubigen verehrt werden konnten – bis eben die Fliegerbomben den Schrein so schwer beschädigten, dass er fortan in der Domwerkstatt darauf wartete, renoviert zu werden.

"Jetzt ist der Schrein an seinen angestammten Ort zurückgekehrt", freut sich der Trierer Dompropst mit Blick auf den Schrein in der Maternus-Krypta im Dom und betont die "große Bedeutung des heiligen Maternus für das Bistum Trier".

Vier Pfarrei- und acht Filialkirchen seien im Bistum nach dem dritten Oberhirten in der Trierer Bischofsliste benannt, der zu Beginn des vierten Jahrhunderts lebte – ein Indiz für die Verehrung des Heiligen.

Allerdings wird Maternus nicht nur in Trier, sondern auch in Köln und im heute belgischen Tongern als Gründerbischof hoch verehrt. "Seine Gestalt und seine Wirken liegen historisch im Dunkeln", räumt Dompropst Rössel ein. Es sei historisch nicht zu klären, ob der dritte Trierer Bischof auch der erste Kölner Bischof sei.

Allerdings sei das letztlich gar nicht so wichtig, meint der Trierer Dompropst. Die mittelalterliche Gründerlegende des Bistums Trier, nach der Petrus selbst die drei ersten Trierer Bischöfe Eucharius, Valerius und Maternus zur Mission nach Gallien geschickt habe, sei nicht historisch zu verstehen.

Vielmehr sei der Kern der Gründerlegende ein deutlicher Hinweis auf die ungebrochene Kontinuität der Kirche von den Jüngern Jesu bis heute. Rössel: "Der apostolischen Sukzession fühlte sich das Bistum Trier schon immer besonders verpflichtet." [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Alof, Hans (Goldschmiedemeister), Trier und Biesdorf, Kerstin (Goldschmiedemeisterin), Trier
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
Zwischen 1881 und 1921
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.643721
lat: 49.756166
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.trierer-dom.de

Datenquellen
[1] http://www.katholisch.de/25205.html

Bildquellen
Bild 1: © Siegfried Haack, Trier, 2011. http://www.siegfried-haack.de/
Bild 2: © Siegfried Haack, Trier, 2011. http://www.siegfried-haack.de/
Bild 3: © Mona Idems, Kordel, 2011.
Bild 4: © Mona Idems, Kordel, 2011.

Stand
Letzte Bearbeitung: 02.10.2011
Interne ID: 23572
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23572
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