Hauptstraße
Gerolstein, Stadt Gerolstein Hauptstraße
Beschreibung
Sehr geehrte Damen und Herren,
soeben fand ich dieses Bild.
Es stammt aus dem Buch "Macquoid: In the Volcanic Eifel", und die Zeichnung ist aus dem Jahr 1895.
Weil ich in unmittelbarer Nähe wohnte, kann ich es genau einordnen.
Es zeigt ganz deutlich links in der Hauptstraße, mit angebauter Scheune, der Haustür mit den Fenstern recht und links, das von Einheimischen so genannte "Maakenhaus", in meiner Kindheit war es die Bäckerei Karl Clemens.
Das Schöne, es hat die Bombardierung überdauert.
Ganz rechts im ersten Haus wohnte die Familie Fisch, sie betrieben während des Krieges ein Obst - und Fischgeschäft. Leider wurde das Haus zerstört, ist nach dem Krieg wieder aufgebaut worden, es trägt über der Eingangstür jedoch wieder das alte Familienwappen in Stein gehauen, das man wohl in den Trümmern fand.
Neben diesem Haus, etwas zurück versetzt ist, hier nicht sichtbar, das Haus der Familie Prinz, es hat den Krieg überdauert, direkt daran ist das Haus der Familie Jakobs an, man sieht, dass zu dieser Zeit seine Bewohner Landwirtschaft betrieben, sie konnten mit einem Fuhrwerk die Rampe hochfahren.
In meiner Kindheit, bis zur Zerstörung des Hauses, gab es immer noch noch diese Schräge, jetzt in Beton gestaltet mit sehr niedrigen Treppenstufen. Interessant für uns Kinder.
Auch die nachfolgenden folgenden Häuser rechts fielen alle den Bomben zum Opfer, wie auch das wunderschöne gegenüberliegende Haus der Hutmacherin, das einen barocken Giebel mit Sandsteinschnecken nach der Hauptstraße hatte.
Mein beigefügtes Foto zeigt die Szene von 1895 aus der entgegen gesetzten Richtung.
Ganz rechts, die mit Fachwerk gebaute "Maakenscheune", davor, wo Leni Schildgen hervorschaut, ist die Treppe nach unten ins so genannte "Märloch". Auf dem Foto schaut neben der Scheune der schöne barocke Giebel hervor und gegenüber sieht man die Treppen, die auf der alten Zeichnung ebenfalls zu sehen sind.
Dahinter ist mit Krüppelwalmdach das Haus Fisch zu sehen, das höhere daneben mit der Uhr war unser Rathaus, dann sieht man einen Turm vom früheren Hotel Heck, das auch Heiligabend, wie die meisten Häuser der Hauptstraße, dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Auf dem beigefügten "Märlochbild" von Willi Bloos von 1942 ist die Rückseite der Maakenscheune bzw. des Stalles zu sehen, daneben der Treppenaufgang. Die Rückseiten dieser Häuser auf der linken Seite dieser Treppe bilden die frühere Stadtmauer, die unten mit dem Turm abschließt.
Ganz links auf dem Bloos Bild ist unsere alte mit Lehm gebaute Fachwerkscheune, damals noch mit Strohdach, die Heiligabend zerstört wurde, wie das Haus in der Bildmitte und alle Häuser rechts davon. [1]
Einordnung
Kategorie:
Geschichte /
Historische Ortsbilder /
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.667818
lat: 50.222154
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.jahrgangstreffen-gerolstein.de/geschichten-aus-gerolstein/
Datenquellen
[1] Wilma Herzog, Gerolstein, 2011.
Bildquellen
Bild 1: Macquoid: In the Volcanic Eifel. Dodd Mead & Company, New York, 1896.
Bild 2: Sammlung Wilma Herzog, Gerolstein
Bild 3: Willi Bloos, 1942.
Stand
Letzte Bearbeitung: 27.09.2011
Interne ID: 23580
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23580
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