Ehemaliges Sankt-Josef-Krankenhaus

Ruwer/Eitelsbach, Stadt Trier Im Paulinsgarten

Beschreibung
[…] Schwestern aus dem Mutterhause in Waldbreitbach wurden 1866 in die Pfarrei eingeführt und in einem geschenkten Häuschen untergebracht. Dieselben bauten 1899 ein schönes Krankenhaus und übertrugen dasselbe der Pfarrgemeinde [1]

Das ehemalige Ruwerer Krankenhaus lag "Im Paulinsgarten" (vor der Eingemeindung "Paulinstrasse") direkt neben dem Haus mit der Nummer 46. Der katholische Sankt-Clemens Kindergarten wurde 1962 auf dem Krankenhausgelände gebaut.

Von dem einzigen Krankenhaus steht noch die Mauer zum Paulinsgarten und eine der Fichten (es stand eine ganze Reihe Fichten) hat überlebt.

Das Krankenhaus entstand aus einer Filiale der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, die in Ruwer 1866 die Filiale Ruwer mit nur 3 Schwestern gründeten (eine ihrer vielen Filialen). Die Tätigkeiten bezogen sich zunächst auf Krankenpflege, Handarbeit und "Kinderbewahrschule". später wurde auf dem Gelände ein Krankenhaus errichtet. Nachdem Krieg ließ sich mein Vater, Dr. Adolf Veling, als Arzt in Ruwer nieder und war leitender Arzt im Ruwerer Krankenhaus. Er war dort als ChiRuhrg tätig. Wie es zu dieser Zeit üblich war, als UniversalchiRuhrg. Er war BauchchiRuhrg, Traumatologe und Geburtshelfer in einem. Die Franziskanerinnen waren OP-Schwestern und Krankenpflegerinnen und wohnten unter dem Dach des Krankenhauses. Ganze Generationen aus dem Ruwertal sind im Ruwerer Krankenhaus zur Welt gekommen. In den 70iger Jahren wurde eine Krankenhausreform in Rheinland-Pfalz durchgeführt und im Zuge dieser Reform wurde das Ruwerer Krankenhaus geschlossen. Kurz vorher hatte man noch einen neuen Aufzug an die Vorderfront des Hauptgebäudes angebaut.

Die Nonnen verließen das Gelände und das Gebäude stand lange leer. Es gab zeitweilig Pläne, den Bau anderweitig zu nutzen, aber das Gelände fiel an Bauspekulanten und das Krankenhaus wurde Ende der 70iger Jahre leider abgerissen. [2]

Während des II.Weltkrieges wurde das Ruwerer Krankenhaus dank der Ruwerer Felsenmuehle mit Strom versorgt, da die Felsenmuehle eine eigene Turbinenanlage hatte. [3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Krankenhäuser /
Zeit:
1899
Epoche:
Historismus / Jugendstil

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.713704
lat: 49.783091
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Duisburgerhof

Internet
http://www.ruwer.de/

Datenquellen
[1] Dr. Jakob Marx: Geschichte der Pfarreien der Diözese Trier. 2. Band. Trier, 1932. Visitation Eitelsbach von 1804.
[2] Dr. Gisela Veling-Warnke.
[3] http://www.ruwerer-felsenmuehle.de/1900.htm

Bildquellen
Bild 1: Sammlung Dr. Gisela Veling-Warnke
Bild 2: Ansichtskarte, undatiert.

Stand
Letzte Bearbeitung: 21.01.2012
Interne ID: 23945
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=23945
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