Kreuzweg zur Sankt Annakapelle - 1. Station
Bernkastel, Stadt Bernkastel-Kues Schlossweg
Beschreibung
Neugotischer Putzbau, bezeichnet 1890; innen 14. Kreuzwegstation, Abschluss des Kreuzwegs mit 13 neugotischen, wohl bauzeitlichen Stationsbildern. [1]
Unterhalb der St. Anna Kapelle, am Schloßweg, der Auffahrt zur Burgruine Landshut gelegen, wurde zwischen 1886 und 1889 der Kreuzweg durch den Bernkasteler Pfarrer Johannes Augustinus Dorbach, (* 29. Dez. 1810 in Saarburg und von 1850-1896 Pfarrer in Bernkastel ) angelegt.
Im Lagerbuch der Pfarrei schrieb Dorbach 1891 u.a. über die Entstehung folgendes:
Lange Jahre hatte ich vor, unter diesem Annaheiligenhäuschen einen Stationsweg zu errichten. Schon 1883 suchten wir vorläufig die anliegenden nötigen Felder durch freiwillige Beiträge als Eigentum der Pfarrkirche zu erwerben, und 1884 legten wir dazu nach dem projektierten Plan die Wege an. Am 8. Juli 1885 erteilte die bischöfliche Behörde und am 20. August 1885 die Königliche Regierung die Genehmigung. Gleich ließ ich auf meine Kosten die Grotte mit dem betenden Heiland und Engel anlegen. Im folgenden Jahre projektierten wir die Stationen. Und da ich damals (1886) mein 50 jähriges Priesterjubiläum feierte, übergaben mir meine Pfarrkinder zur Errichtung der Stationen 1000 Mark. [2]
Namhafte Pfarrangehörige spendeten größere Beträge bzw. ganze Stationen.
Das übrige wurde durch freiwillige Gaben beigebracht und im Jahre 1889 waren 13 Stationen vollendet. Herr Bildhauer Carl Walter aus Trier lieferte die 14 Reliefs in den Stationshäuschen, und Bildhauer Biewer von hier führte die Stationshäuschen nach vorgelegtem Plane aus. Eine ganze Station nebst Aufrichtung ect. kommt auf 300 Mark. [2]
Im Jahre 1889 war die 13. Station fertiggestellt. Es folgte die Planung und der Bau einer neuen Anna Kapelle.
Aber erst am Karfreitag 1891 konnte die Einsegnung der fertigen Kapelle vorgenommen werden. Großartig war die Feier. Eine lange Prozession von Bewohnern Bernkastels und Umgebung zog zur Einsegnung des Kreuzweges und der Kapelle. Schade, daß die Witterung nicht günstig war: [2]
Die Heimatforscher Heribert Schroeder und Peter Klöppel beschreiben die Stationen wie folgt:
Größe 250 cm; Material: heller gebrannter Ton, weiß gestrichen, teilweise vergoldet und gelber Sandstein, gut erhalten. [2,3]
Der in Bernkastel beliebte Seelsorger Dechant J.A. Dorbach verstarb am 21.Juli 1896 und ist im Priestergrab auf dem Bernkasteler Bergfriedhof bestattet.
Text: Erich Wilbert, Bernkastel-Kues, 2023.
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Sakralbauten /
Bildstöcke und Kreuzwegstationen Zeit:
1886 - 1889
Epoche:
Historismus / Jugendstil
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.070015
lat: 49.908875
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Hinterste Sang
Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernkastel-Kues
Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] aus: „Die St.-Anna-Kapelle im Cueser Wald“, Seite 889-892 der Chronik: „Franz Schmitt, Bernkastel im Wandel der Zeiten“, Herausgegeben von der Stadt Bernkastel-Kues 1985.
[3] Heribert Schroeder - Peter Klöppel „Bildstöcke und Grabmale in Bernkastel-Cues“ 1967.
Bildquellen
Bild 1: © Wolfgang Pape, Bernkastel-Kues, 2013, http://moselwolfgang.de.to/
Bild 2: © Norbert Kutscher, Waldweiler, 2011.
Stand
Letzte Bearbeitung: 06.12.2023
Interne ID: 24481
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=24481
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