Ehemaliges Haus Brotstraße 34

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Brotstraße 34

Beschreibung
Das Haus wurde in der vorliegenden Form im Jahre 1813 von dem Stadtrentmeister Lorenz Ladner errichtet, der Umbau der Erdgeschossfassade erfolgte im Jahre 1850 durch die Modehändlerin Stein.
Das dreigeschossige und vierachsige Gebäude trägt ein relativ flaches Satteldach mit einem kräftig auskragenden Konsolgesims.
Die beiden mittleren Fensterachsen sind leicht risalitartig vorgezogen, im ersten Stock jede von zwei glatten Pilastern mit Palmettenkapitellen flankiert, darüber ein ebenfalls palmettengeschmücktes Gebälk, welches mit einer geraden Verdachung abschließt.
Der Aufbau erinnert an denjenigen der Portale Brotstraße 31 und Fahrstraße 1, beide aus derselben Erbauungszeit.
Alle anderen Fenster sind ohne Gewände in den Putz geschnitten, einzig die Fensterbänke laden deutlich aus.
Das Gebäude geht auf Berliner Einfluß zurück, der flache Erker wie auch die ornamentalen Bänder treten etwa zeitgleich in Berlin auf, auch das gewändelose Einschneiden der Fenster in den Putz ist eine Neuheit in Trier.
Wenn der von Lay erwähnte Umbau im Jahre 1813 sich auch auf die Fassade bezieht, so haben wir in dem Gebäude ein Beispiel von Berliner Einfluss bereits in französischer Zeit vor uns.
Erstmalig taucht hier jener ornamentale Klassizismus auf, der fortan an manchem Trierer Haus zu finden ist und als dessen exponiertester Trierer Vertreter der Stadtbaumeister Johann-Georg Wolff in Erscheinung tritt.
Das Gebäude ist nicht mehr erhalten.

Michael Zimmermann

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Ladner, Lorenz (Stadtrentmeister)
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1813
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.639757
lat: 49.754024
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Trier-Mitte/Gartenfeld

Datenquellen
Klassizismus in Trier. Photos aus der Sammlung Prof. Wilhelm Deuser. Katalog des Städtischen Museums Simeonstift Trier zur Ausstellung vom 21.1. bis 6.3.1994. Hrsg. Richard Hüttel und Elisabeth Dühr.

Bildquellen
Bild 1: Abbildung: Prof. Wilhelm Deuser, Sammlung Stadtarchiv Trier

Stand
Letzte Bearbeitung: 01.08.2022
Interne ID: 2486
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=2486
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