Sankt Pius X.

Profanisierte Notkirche
Echternacherbrück, Gemeinde Echternacherbrück Bollendorfer Straße

Beschreibung
Da die Bevölkerungszahl in der Sauer-Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg stark gewachsen war, wurde 1966 eine Kirche gebaut. Wobei "aufgebaut" der bessere Ausdruck wäre, denn bei der neuen Kirche handelte es sich um eine sogenannte Notkirche nach einem Fertigbausystem. Der Bau einer "echten" Kirche wurde bis heute zurückgestellt. Und auch der Begriff "neu" traf auf die Kirche in Echternacherbrück nicht zu, denn die Kirche stand vorher bereits im Saarland, wurde dort abgebaut und in Echternacherbrück "zur Zweitverwertung" wieder aufgebaut. Vor allem die Holzkonstruktion wurde der Kirche durch die vielen Hochwasser der Sauer zum Verhängnis.

Genutzt wird die kleine Kirche der Pfarrgemeinde St. Pius in Echternacherbrücke schon seit längerem nicht mehr. "Abrissreif" lautete das Urteil des Gutachters im vergangenen Jahr (der TV berichtete). Doch für ein Gotteshaus gelten besondere Regeln. Auch wenn diverse Hochwasser der Sauer ihre Spuren hinterlassen haben - die Sakristei leidet unter Pilzbefall und sowohl die Decke als auch der Bodenbelag haben Wasserschäden und sind faul - darf die Kirche nicht einfach abgerissen werden. "Erst muss die Kirche profaniert werden. Damit hat sie ihre Segnung beziehungsweise ihre Weihung verloren", erklärt Stephan Kronenburg von der Bischöflichen Pressestelle in Trier.
Diese Entweihung der kleinen Kirche am Rande von Echternacherbrück hatte noch der frühere Trierer Bischof Reinhard Marx vor seinem Abschied nach München per Dekret übernommen. In dem Erlass des Bistums ist festgeschrieben, dass "das Gebäude einer anderen, aber nicht unwürdigen Bestimmung zugeführt oder gänzlich abgerissen werden kann". [1]

Profanisierung: 23. Januar 208. Abriss gelant. [2]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Sakralbauten / Katholische Kirchen
Zeit:
1966
Epoche:
20. Jahrhundert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.419234
lat: 49.818069
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Unter den Linenbergen

Internet
http://www.echternacherbrück.eu/

Datenquellen
[1] http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/bitburg/aktuell/Heute-in-der-Bitburger-Zeitung-Das-Dekret-und-seine-Folgen;art752,1686034
[2] Seite „Liste profanierter Kirchen im Bistum Trier“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2023, 21:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_profanierter_Kirchen_im_Bistum_Trier&oldid=234994710 (Abgerufen: 1. Juli 2023, 09:17 UTC)


Stand
Letzte Bearbeitung: 01.07.2023
Interne ID: 25017
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=25017
ObjektURL als Mail versenden