Jüdischer Friedhof - Gedenkstein

Denkmalzone Evangelischer und jüdischer Friedhof
Hermeskeil, Stadt Hermeskeil Züscher Straße / Zum Ringgraben

Beschreibung
Etwa 1840 ließ sich die erste jüdische Familie von Thalfang kommen in Hermeskeil nieder. Die Gemeinde baute sich ihr Gotteshaus in der Nähe der katholischen Kirche. Auf Ansuchen der Judengemeinde um Überlassung eines Grundstücks zur Anlage eines Friedhofs - bis dahin wurden die jüdischen Leichen nach Thalfang gebracht - beschloß der Gemeinderat die Abtretung eines diesbezüglichen Grundstücks am Züscher Walde, im Distrikt Adrian. Die Juden waren hiermit nicht zufrieden und kauften sich selbst ein Grundstück in der Züscher Straße, welches dicht an den evangelischen Friedhof anschloß, und bestimmten es zum jüdischen Begräbnisplatz im Jahre 1880. Der erste Tote, der dort begraben wurde, war ein alter Lehrer namens Friedmann, den die Judengemeinde sich als Vorbeter und Lehrer der hebräischen Sprache hatte kommen lassen.

Nach der Zerstörung der Grabstätten in der Reichskristallnacht wurden die zerschlagenen Grabsteine abtransportiert und die Gräber eingeebnet.

Im Kriege wurden dort die Toten aus dem SS-Sonderlager Hinzert begraben, nach dem Kriege aber exhumiert und in der Gedenkstätte Hinzert beerdigt.

Zur Erinnerung an die jüdische Begräbnisstätte ließ die Gemeinde Hermeskeil einen Gedenkstein, angefertigt von Matthias Müller aus Hermeskeil aufstellen und mit der Inschrift "Zum Gedenken der Toten Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde Hermeskeil 1933-1945".

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Müller, Matthias, Hermeskeil.
Kategorie:
Geschichte / Marken und Male / Denkmale
Zeit:
Undatiert
Epoche:
Undatiert

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.952829
lat: 49.655699
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.hermeskeil.de/

Datenquellen
Ludwig Bach, der jüdische Friedhof in Hermeskeil 1878 und Georg Marx, Juden in Hermeskeil, Versuch einer Dokumentation, Alta Silva 1999.

Bildquellen
Bild 1: © Joanna Semkowicz, Trier, 2012.
Bild 2: © Joanna Semkowicz, Trier, 2012.
Bild 3: Unbekannt

Stand
Letzte Bearbeitung: 19.09.2012
Interne ID: 25105
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=25105
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